Stadt Hanau pflanzt 13 neue Bäume entlang der Römerstraße Rigolen für die „Schwammstadt“

Noch sehen die neuen Bäume an der Römerstraße etwas unscheinbar aus. Perspektivisch sollen sie jedoch eine wichtige Rolle für die Speicherung und Versickerung von Wasser in der zentralen Innenstadt spielen. Bild: pm

Hanau – Kürzlich sind 13 Bäume entlang der Römerstraße gepflanzt worden. Dies sei gleich in zweierlei Hinsicht richtungsweisend, schreibt die Stadt Hanau in einer Mitteilung: Zum einen verfüge der Straßenzug nun erstmalig über entsprechende Grünpflanzen. Zum anderen würden die Bäume innerhalb der Mittelinsel in sogenannte Baumrigolen eingelassen und stellen mit dieser Pflanzart einen ersten Beitrag zum Konzept „Schwammstadt“ dar, welches die Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2022 beschlossen hatte.

„Die Baustelle an der Römerstraße ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Stadt Hanau Bauprojekte neu denkt. Wir haben an dieser Stelle nicht einfach nur einen notwendigen neuen Bodenbelag auf die Agenda gesetzt, sondern zusätzlich ein neues Straßenraumkonzept entwickelt – mit neuem Stadtgrün und neuen Querungen für Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger. Entsprechend schafft eine innerstädtische Baumaßnahme Lösungen für viele unterschiedliche Themen“, betont Stadträtin Isabelle Hemsley laut Mitteilung.

2022 wurde der politische Entschluss gefasst, Maßnahmen umzusetzen, welche Hanau zu einer sogenannten „Schwammstadt“ machen. Entsprechend sollen geeignete Projekte auf den Weg gebracht werden, die insbesondere in hoch versiegelten Arealen dafür sorgen, dass Regenwasser aufgenommen und gespeichert werden kann. Daher werden für die in der Mittelinsel befindlichen Bäume an der Römerstraße sogenannte Baumrigolen gesetzt. Hierzu wird auf einer Fläche von 16 Quadratmetern eine bis zu zwei Meter tiefe Grube ausgehoben. Darin befinden sich an vielen Stellen neben der für die Einpflanzung benötigten Erde auch Substrate, ein Drainagerohr sowie spezielle Leitungsschutzfolie. Aktuell wurden zunächst nur die Bäume eingepflanzt.

„Ziel ist es, an dieser Stelle, an allen dafür geeigneten Stellen Regenwasser zu speichern, statt es direkt in die Kanalisation abzuleiten. Es soll dabei auch möglich sein, überschüssiges Wasser in den Boden abzuleiten. Für besonders starke Regenfälle gibt es zudem auch einen Überlaufschutz“, erklärt Hemsley. Idealerweise soll dadurch in den regenreichen Herbst- und Wintermonaten ein Vorratsspeicher angelegt werden, der die Bäume dann auch in den Sommermonaten versorgen kann. Auch verfügen die zu verbauenden Baumrigolen über eine Tiefenbelüftung, die für einen optimalen Luft- und Gasaustausch sorgt. Dies begünstigt das Wachstum und eine gesunde Entwicklung bis ins hohe Alter.

Bereits während des ersten Bauabschnitts wurden laut Stadt vier Bäume eingepflanzt, im aktuellen zweiten Bauabschnitt folgten neun weitere. Dabei handelt es sich um die Baumart „Ginkgo biloba princeton sentry“. Diese gilt als anpassungs- und widerstandsfähig und ist daher ideal, um in den klimawandelbedingt besonders heißen und trockenen Sommern zu bestehen. Wie für Neupflanzungen üblich, wurde an den Bäumen eine sogenannte Unterflurballenverankerung eingesetzt. Diese trägt Sorge dafür, dass die Bäume fest und sicher stehen, bis sie sich im Untergrund ausreichend verwurzelt haben.  
 cd