„Wir haben in unserem Haus am Nordbahnhof mehrere Kleidercontainer stehen“, erläutert Assmann. „Wir sammeln und sortieren die Kleidung auch aus. Ein Teil geht normalerweise in unsere Kleiderkammer, die nicht mehr tragbaren Teile können wir für Centbeträge pro Kilo weitergeben. Zudem veranstalten wir hin und wieder einen Flohmarkt.“ Jetzt aber sammeln die „Strassen-Engel“ für die Flüchtlingshilfe und helfen mit, in Steinheim eine Kleiderkammer aufzubauen. „Wir nehmen Spenden für die Flüchtlingshilfe ausschließlich hier am Nordbahnhof an.“ Spenden, die von der Flüchtlingshilfe nicht benötigt werden, kommen wiederum dem Verein „Strassen-Engel“ zugute, betont Sabine Assmann.
Nach ihrer Kenntnis waren bis zum 31. März in drei Steinheimer Hotels bereits etwa 125 Menschen aus der Ukraine untergebracht. Den Frauen, Kindern, Jugendlichen und einigen Männern fehlt es im Grunde genommen an allem, was man zum täglichen Leben braucht. Angefangen von Zahnbürste und Waschutensilien über Windeln bis hin zu Kleidung. Gebraucht werden Schulsachen aller Art für die Kinder.
Die Kleiderkammer an der Kirchstraße 20 in Steinheim öffnet dienstags von 10 bis 14 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr.
Seit der Corona-Pandemie verzeichnet die Gründerin der „Strassen-Engel“ ein rückläufiges Spendenaufkommen für „ihre“ Organisation. „Wir hatten große Einbußen an Spenden“, berichtet Sabine Assmann. Während viele Einrichtungen geschlossen gewesen seien, „haben wir unsere Räume offen gehalten und versucht, das Ganze am Laufen zu halten“, so Assmann. „Und jetzt wird es schon wieder schwer für uns.“
Die „Strassen-Engel“ kochen und bieten täglich eine warme Mahlzeit, es gibt Sanitärräume und sogar eine medizinische Versorgung. „Wir bekommen praktisch so gut wie keine Lebensmittelspenden mehr. Die Märkte sind leer gekauft. Es fehlen vor allem Lebensmittel mit geringer Haltbarkeit wie frisches Obst und Gemüse und praktisch alle Milchprodukte.“
Sabine Assmann lässt sich dennoch nicht unterkriegen. Sobald es wärmer wird, sollen die sechs Hochbeete auf dem Gelände bepflanzt werden. Hierfür sind Samen und Setzlinge willkommen.
upo