LaLeLu hat immer ein offenes Ohr für verzweifelte Angehörige Den Tod ins Leben holen

Die beiden Vorstandsmitglieder LaLeLu, Ellen Sauer und Heike Heil (rechts), fordern die Gesellschaft auf, endlich den Tod zu enttabuisieren.

Bruchköbel – Mit den grünen Bändern hat der Verein LaLeLu ein sichtbares Zeichen gesellschaftlicher Solidarität gesetzt. Der Alltag lebensverkürzend erkrankter Kinder, Jugendlicher, junger Erwachsener und deren Eltern ist geprägt von Sorgen und Ängsten. Zusätzlich haben sie noch mit sozialer Isolation zu kämpfen.

Denn das Thema „Kinder und Sterben“ ist in der Gesellschaft nach wie vor mit Hemmungen und Vorurteilen behaftet. Daher ist es besonders bedeutsam, öffentlich Anteil zu nehmen und Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

LaLeLu will deswegen anlässlich des Tags der Kinderhospizarbeit auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder aufmerksam machen und Zusammenhalt demonstrieren, erklärt Heike Heil, Vorsitzende von LaLeLu.

„50 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leiden allein in Deutschland an einer lebensverkürzenden Erkrankung. Neben den Kindern ist die gesamte Familie betroffen. In vielen Fällen werden betroffene Familien ausgegrenzt, denn das Thema gilt in der Gesellschaft nach wie vor als Tabu“, erklärt Heil. „Zum Tag der Kinderhospizarbeit zeigen wir unsere Solidarität mit den Betroffenen und möchten die Bedeutung der Kinderhospizarbeit in die Öffentlichkeit rücken.“

Wie wichtig es ist, über den Tod zu reden, habe man bei LaLeLu gerade in den vergangenen zwei Monaten gemerkt. „Eine Mutter hatte sich bei unserem Verein gemeldet, deren Kind lebensverkürzt erkrankt ist. Sie wollte gerne mit jemanden darüber sprechen, dass ihr Kind in naher Zukunft sterben wird und selbst in der eigenen Familie konnte sie darüber nicht sprechen. Keiner hielt die Sorgen und Gedanken der jungen Mutter aus. Mit uns vom Verein LaLeLu konnte sie ganz offen darüber reden und den Tod und das Sterben des eigenen Kindes ansprechen. Gerade in solch schwierigen Situationen ist es enorm wichtig, jemanden an der Seite zu haben, mit dem man offen reden kann“, so die Vorsitzende weiter. „Wir müssen endlich aufhören, den Tod zu tabuisieren und ihn ins Leben holen, denn mal ganz ehrlich, keiner von uns kommt hier lebend heraus. Für uns alle ist das Leben endlich“, stellt Heike Heil abschließend fest.
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