Auftakt zum Hanauer Weihnachtsmarkt / Strenge Zugangskontrollen Ein vorsichtiger Beginn

An den Eingängen zum Weihnachtsmarkt-Gelände müssen die Besucher gültige Impf- beziehungsweise Testzertifikate sowie ihren Personalausweis vorzeigen. Foto: PATRICK SCHEIBER

Hanau – Wer zu spät geimpft wurde, hat das Nachsehen. So ging es am Montag um 17.15 Uhr dem jungen Mann, der auf das Weihnachtsmarkt-Gelände wollte und dem Kontrolleur am Eingang an der Fahrstraße sein gelbes Impfbuch präsentierte. „Das geht nicht. Es müssen 14 Tage sein bis zum vollen Impfschutz“, beschied der Security-Mitarbeiter. Weil die zweite Corona-Impfung des jungen Mannes aber erst wenige Tage zurücklag, begann der Weihnachtsmarkt ohne ihn.

Solche Zurückweisungen blieben freilich die Ausnahme. Fast alle Besucher konnten gültige Impf- oder Testzertifikate und Ausweise vorlegen. Das ist die Voraussetzung, für einen Weihnachtsmarkt-Besuch. Kontrolliert wird penibel, das war am frühen Abend bei einem kurzen Rundgang festzustellen. Ab und an bildeten sich Schlangen von zehn oder zwölf Personen an den Eingängen. Die Besucher nahmen’s lassen.

Überhaupt war der gestrige Auftakt im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten eher vorsichtig, ja geradezu bedächtig – und die Besucherzahlen zumindest bis 17.30 Uhr überschaubar. Die Verkäufer an den Ständen hatten nicht allzu viel zu tun. Und an den mit gebührendem Abstand aufgestellten Stehtischen gab es genügend Plätze. Viele Besucher, so hatte es den Anschein, kamen erst mal zum Schauen. Maximal 1250 Menschen dürfen sich auf dem eingezäunten Marktplatz tummeln. Davon war man beim Auftakt weit entfernt. Ob und wie der Budenzauber unter Volllast laufen wird, das muss sich noch weisen.

Derweil wird die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen, weiter kontrovers diskutiert – auch auf der Facebook-Seite von Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Über 130 Kommentare sind dort seit Freitag zu dem Thema zu finden. Darunter zustimmende Meinungen wie: „Danke schön für ein wenig Normalität“, „Finde ich gut ... wir müssen lernen, damit zu leben und dementsprechend damit umzugehen“ oder „Ich finde es prima, dass er nicht abgesagt wird.“ Andere User wiederum äußern Bedenken und zum Teil scharfe Kritik: „Bei den Zahlen werde ich darauf verzichten, um die Menschen zu schützen, die gefährdet sind“. Ein anderer Kommentator meint: „Herr OB Claus Kaminsky, Sie und die verantwortliche Stadtregierung von SPD, FDP und CDU handeln grob fahrlässig und nehmen wissentlich Gesundheitsschäden vieler Hanauer in Kauf.“ Ebenfalls Unverständnis zeigt diese Meinung auf der Facebook-Seite des OB: „’Wir spielen im Team Vorsicht’ ... Schnee von gestern. Erst den Kühlwagen am Friedhof aufgefahren, App angepriesen, von der heute nicht mal mehr jemand den Namen weiß, Karnevalsumzug für den Sommer angekündigt, der dann sang- und klanglos trotz niedrigster Inzidenz einfach flachgefallen ist, aber Weihnachtsmarkt in der Hochzeit der ansteckendsten Variante.“

Öffnungszeiten

Der Hanauer Weihnachtsmarkt hat bis zum 22. Dezember täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

VON CHRISTIAN SPINDLER UND DAVID SCHECK