So bitte nicht!

Hußing bemängelt Konfrontation bei Wohnkonzepten

Bürgermeisterkandidat Dietmar Hußing. Foto: privat

(Bruchköbel/pm) - Auf der größten Immobilienmesse Europas machte der Frankfurter Baudezernent jüngst ungewollt Werbung für Bruchköbel als attraktivem Wohnstandort.

In einem Bericht der FAZ fürchtet er die Abwanderung des Mittelstandes nach Bruchköbel, wenn nicht entsprechend bezahlbare Wohnangebote in Frankfurt geschaffen würden. „Schön, das Bruchköbel da bereits im Zuge der Innenstadtentwicklung eine zumindest fast gemeinsame, politische Entscheidung zur Schaffung von entsprechenden Wohnangeboten getroffen hat,“ so Bürgermeisterkandidat Hußing.

Leider sei die Einigkeit für wichtige Wohnprojekte nur von kurzer Dauer. Im letzten Bauausschuss streiten sich alle Fraktionen bereits wieder, um einen vom Magistrat vorgelegten Vorschlag zur Bebauung der „Alten Villa“ auf dem Gelände bei der Arbeiterwohlfahrt, so Hußing. Ein Gegenkonzept des BBB unterstützt von FDP und Grünen will dort betreutes Wohnen statt bezahlbarem Wohnraum realisieren.

Zu loben ist hierbei nach Hußings Ansicht der Ansatz, zwei innovative Ideen für betreutes Wohnen und bezahlbaren Wohnraum vorzulegen. Ewig gestrig und nicht zielführend sei aber die Unfähigkeit, sich abzusprechen, die Konzepte gegenseitig anzuerkennen und jenseits der Parteipolitik zu fördern. „Wir brauchen doch sowohl bezahlbare Wohnungen als auch betreute Wohnangebote. Was spricht also gegen einen kurzfristigen Prüfauftrag an die Verwaltung, welches der Konzepte wo am Besten zu realisieren ist? Hier vertraut man der eigenen Mannschaft nicht und blockiert sich erneut völlig unnötig“, kritisiert der Bürgermeisterkandidat. Dass Bruchköbel für alles länger braucht als andere Städte, liege genau an dieser Zerstrittenheit. „Hier fehlt die entscheidende, einende und führende Kraft für unsere Stadt. Es gilt endlich Signale auszusenden, die den Menschen in unserer Stadt das Vertrauen geben, dass gemeinsam und mit großem Ernst an den Lösungen gearbeitet wird“ so der Bürgermeisterkandidat. „Wenn es so weitergeht wie im Bauausschuss begonnen, wird es so enden wie das Projekt betreutes Wohnen an den Bindwiesen“, schimpft Hußing: Die damaligen Ankündigungen konnten nicht realisiert werden, und dies zu Lasten der zahlreichen Anfragenden aus Bruchköbel und dem Umland. Die dann von politischen Vertreter*innen beklagte Abwanderung sei geradezu beschleunigt worden“, so Hußing.