Hartmut Eglinsky ist neuer evangelischer Pfarrer im Bezirk Hausen Im Pfarrhaus brennt Licht

Pfarrer Hartmut Eglinsky freute sich über die Glückwünsche des katholischen Kollegen. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Jetzt haben auch die evangelischen Christen in Hausen einen neuen Seelsorger. Hartmut Eglinsky wurde am Sonntag in einem Festgottesdienst in der Waldkirche von Pröbstin Gabriele Scherle zum Pfarrer ernannt. Beim anschließenden Empfang im neuen Foyer des Gemeindehauses würdigte Bürgermeister Roger Winter den „bewegten Lebenslauf“ des Nachfolgers von Ralf Richter.

„Jeder Wechsel bringt neue Akzente“, betonte der Rathauschef, Eglinsky komme in ein „gut bestelltes Haus“. Es werde getragen von „mutigen Leuten, die Traditionen bewahren, aber auch neue Wege gehen“. Winter wünschte Schaffens- und Glaubenskraft, um Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen zu können. Bernhard Rücker, Vorsitzender des Dekanats-Synodalvorstands, vertrat 16 Gemeinden und Dekan Carsten Tag, freute sich mit der Gemeinde, „dass im Pfarrhaus wieder Licht brennt“.

Pfarrer Norbert Hofmann gratulierte im Namen der katholischen Pfarreien in der Stadt, berichtete von einer ersten herzlichen Begegnung auf der Straße und erinnerte an gemeinsame, ökumenische Aktivitäten. Grüße von 80 Gefangenen und die „klassische Knastdroge“, Kaffee, brachte Eglinskys Mentor Martin Fahrer mit. In der Jugendvollzugsanstalt Weiterstadt hat der „Neue“ sein Spezialvikariat absolviert, bei Tanja Bergelt den Gemeindedienst. Sie kam mit Puppe „Jupp“ aus Darmstadt.

Sandra Scholz ist selbst erst seit wenigen Tagen Pfarrerin in Heusenstamm. Sie brachte ihrem Kollegen, der in Großbritannien arbeitete, eine englische Leckerei mit, Fudge, das in Obertshausen hergestellt wird. Elke John vom Kirchenvorstand der Schlossstadt hieß als Konrektorin den Pfarrer zugleich an der Waldschule willkommen.

Für Obertshausens Pfarrerin Kornelia Kachunga ist „ein Ziel erreicht“, auch weil sie nun wieder in einem Team arbeiten könne. Als Spätberufener bringe Eglinsky „ganz viel für die Gemeinde mit“. Der Bad Sodener absolvierte eine Banklehre und studierte Betriebswirtschaft, arbeitete einige Jahre im Kreditgeschäft einer Großbank, erst in Frankfurt, dann in London.

2001 wuchs in ihm der Wunsch, Seelsorger zu werden. In Großbritannien hat er sich der Londoner Holy Trinity Brompton Church angeschlossen und nahm an „Alpha-Kursen“ teil, lockeren Gesprächsrunden, in denen über den christlichen Glauben diskutiert wird. An diesen Abenden fand Eglinsky zu Gott und studierte anschließend evangelische Theologie in Wuppertal, wo er auch heiratete.