Weihnachtsmarkt rund um die evangelische Waldkirche Harmonisch und familiär

Das Areal rund um die Waldkirche hat sich inzwischen nicht nur wegen seiner zentralen Lage als idealer Standort des Weihnachtsmarkts etabliert. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Ein ganz neues Weihnachtsmarkt-Gefühl verbreitete sich am Wochenende in der geographischen Mitte der Stadt. Der „Living Room“, dem evangelischen Gemeindezentrum vorgelagert, ist nun fertig und bot eine prächtige Aussichtsplattform über das bunte Treiben. Der Vorplatz mit den Treppen und auch der Garten sind hergerichtet. Aber es wäre nicht die Waldkirchen-Gemeinde, würde nur die Hülle glänzen. Die Christen öffneten Türen und Herzen weit und adelten den Trubel mit einem freundlichen Blick auf das Wesentliche.

Das gelang von der ersten Minute an. Viel Harmonie strahlte bereits die Eröffnung aus: Luis Galvez scharte als Vorsitzender des Veranstalters Vereinsring zahlreiche Repräsentanten um sich und begrüßte Teilnehmer und Besucher. Dem Bürgermeister gefiel an dem adventlichen Treffen das enorme ehrenamtliche Engagement der Organisatoren und die Kooperation mit der Stadt. „Es war eine gute Entscheidung, den Weihnachtsmarkt ins Zentrum zu legen“, lobte Roger Winter und scherzte, mit der Energie des Vereinsrings würde ein neues Rathaus längst in der Stadtmitte stehen.

„Der Platz wird immer schöner“, schwärmte der Bundestagsabgeordnete Peter Wichtel und sah, dass sich auch die gastgebende Kirchengemeinde weiterentwickelt habe. Wichtig sei, dass sich Menschen begegnen. „Ich freue mich, dass sie da sind“, rief Pfarrer Hartmut Englinsky über den Platz. Die Vorfreude auf das „größte Geburtstagsfest weltweit“ sei die schönste und könne einem keiner nehmen. Diese Freude möge das Gelände um die Waldkirche erfüllen.

Das Programm drinnen eröffnete traditionell die Trommelgruppe um Oz Dogan mit roten Zipfelmützen. Unter Nikolausgewand und Rauschebart dirigierte Christian Sporn das Jugendorchester der TGS Hausen. Es packte die bekannten Melodien in eine weihnachtliche Geschichte. Zuvor unterhielten Kinder- und Kirchenchor, am Abend eine Band der gastgebenden Gemeinde. Der Teeniechor und der Jugendchor 2000 der Sängerlust überzeugten mit eigenen Arrangements.

Endlich einmal war wieder die bundesweit gefragte christliche Liedermacher-Band Laetitia aus Obertshausen mit neuen, eigenen Werken zu hören. Die Musikschule gab ein Konzert mit dem Streicherorchester, mit jungen Talenten an Violine, Akkordeon, Saxophon, Klarinette. Die Vorträge waren auch im Freien zu vernehmen und verbanden den Markt so mit den heimischen Musikern.

Der evangelische Posaunenchor begleitete eine ökumenischen Andacht. Die Hausener Pfarrer Christoph Schneider von der katholischen Seite und Hartmut Eglinsky gaben Denkanstöße zu verschlossenen und geöffneten Türen. Die Feier demonstrierte auf angenehme Art das Zusammenwachsen der Konfessionen am Ort.

Unter den schick und individuell herausgeputzten Ständen prämierten Luis Galvez und sein Team vom Vereinsring die schönsten: Eine mit filigranem Perlenschmuck in Sternen- und Glockenform ausgestattete Bude, eine schier überquellende Hütte mit kunterbunten, selbstgenähten Fahrradlenkertaschen, Eierwärmern und Schlüsselanhängern sowie die mit üppiger Christbaum-Dekoration eingedeckte Anlage des Veranstaltungsvereins Just4Fun.

Eng wurde es nur unterm Kirchturm, wo sich kroatischen Leckereien, Spezialitäten aus dem Vogelsberg und ausgewählte hochprozentige Brände trafen. Dort standen die Besucher bis spät am Abend beisammen. „So gut lief’s noch nie“, lautete das Resümee eines Standbetreibers.

Gedränge und Geschiebe gab’s praktisch nicht, auch der Platz im Pfarrhausgarten hielt Stehtische zum Verweilen parat. Für den Nachwuchs drehte sich ein kleines Karussell, der Nikolaus verteilte am Nachmittag Süßigkeiten und die Gemeinde lud zum Basteln ein.

In den Hütten der zwölf Vereine bewährte sich oft der Nachwuchs, buk gleich mehrere Schichten lang Crepes, Waffeln und schenkte Punsch aus. Ein neuer Flüchtingsverein überzeugte mit internationalen Speisen, Obertshausener Fudge-Schokolade und winterliche Mini-Garderobe setzten Akzente wie auch Gelee-Mixturen und treue Teddyaugen.