MODEHAUS BLUMÖR 150-Jahre-Jubiläum mit zahlreichen Aktionen Fünfte Generation am Ruder

Die Chefin Bärbel Blumör

Hainburg – Auf 20 Quadratmetern fing 1872 alles an. Inzwischen lockt das Modehaus Blumör an der Offenbacher Landstraße in Hainstadt auf 1000 Quadratmetern über drei Etagen; eine Filiale gibt es in Seligenstadt. Inhaberin Bärbel Blumör blickt auf 150 Jahre Familiengeschichte.

Ihre Ururgroßeltern Rackensperger gründeten das Unternehmen 1872. Das Sortiment bestand aus Kurzwaren, Wolle, Meterware und Unterwäsche. „Früher ging man ins Geschäft und nähte selbst oder brachte die Stoffe zum Schneider“, so Blumör. „Konfektionierte Kleidung kam erst danach.“ 30 Jahre später übernahmen Leonhard und Agatha Blumör (geborene Rackensperger) das Geschäft, das sie 1938 an die nächste Generation gaben.

Josef und Juliana Blumör vergrößerten das Haus 1949, ‘55, ‘57 und ‘69. So entwickelte es sich zu einem Geschäft, das Kleidung für Damen, Herren und Kinder, Haus-, Tisch- und Bettwäsche anbot. Josef Blumör hatte großen Anteil daran. „Mein Opa hat die Waren in seinen Koffer gepackt, sich aufs Fahrrad gesetzt, die Ortschaften in der Umgebung abgeklappert und so die Kunden beliefert“, sagt Bärbel Blumör. Daher hätten sich viele Kunden noch lange dem Haus verbunden gefühlt und seien ihm als Stammkunden treu geblieben.

Als das Paar 1974 in Rente ging, ging das Zepter an die Söhne Reinhold und Hermann mit ihren Frauen Helma und Melanie. 1987 folgte die Erweiterung der Verkaufsfläche auf 400 Quadratmeter, 1986 gliederten sie Jeans und Young Fashion in ein gegenüberliegendes Geschäft aus, das den Namen One-Way trug. Eine zweite Filiale eröffnen die Blumörs 1988 an der Frankfurter Straße in Seligenstadt.

Zu dem Geschäft, wie es die Kunden heute kennen, wurde das Haus 1991: Das Nachbarhaus wurde gekauft und abgerissen, der Neubau dort mit dem bestehenden Bau verbunden.

Bärbel Blumör übernahm 2002 nach einjähriger Einarbeitung. Hinter ihr lagen Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel, Fortbildung und Studium zur Diplom-Kauffrau sowie Stationen bei anderen Firmen. 2011 zog das Geschäft in Seligenstadt an den Marktplatz. um „Da ging es von 69 auf 300 Quadratmeter Verkaufsfläche.“

Doch die Geschäftsführerin musste sich neuen Herausforderungen stellen – erst das Internet, dann Corona. „Da habe ich den Kunden Waren nach Hause gebracht – wie früher mein Opa.“ Die Hygieneregeln gelten weiter, das Personal trägt Maske. Trotzdem sagte kürzlich eine Kundin, dass sie erst mal nicht mehr kommen wolle, wenn die Maskenpflicht falle; ihr sei das zu unsicher.

Für Menschen, die in Ruhe stöbern wollen, hat Blumör eine Lösung. „Beim Privat-Shopping können Kunden anrufen, einen Termin ausmachen und außerhalb der Öffnungszeiten einkaufen.“ Service sei ein Grundpfeiler. „Kunden danken uns regelmäßig für die gute Beratung“, sagt Blumör. „Wir haben es ganz oft, dass Personal und Kunden sich anfangen zu duzen.“ Viele kämen auch aus Babenhausen, Offenbach oder Hanau.

Bis 28. Mai wird das 150-Jährige gefeiert: Ab morgen gibt es Rabatte – und für Mittwoch, 12. Mai, 17 bis 21 Uhr, ist eine Party geplant.
jo

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