Kinder und Jugendliche mischen in städtischer Politik mit Offenbacher Schüler wünschen sich bessere Spielplätze

Bei den Versammlungen des Kinder- und Jugendparlaments können Schüler ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge äußern. Foto: A. Ehrig/p

Offenbach (red) – Vorbild sein, Denkanstöße geben und die eigene Umgebung mitgestalten: Die jungen Politiker des Kinder- und Jugendparlaments (KJP) haben Ideen und möchten diese auch umgesetzt sehen. Der Austausch mit den „Großen“ ist daher unbedingt gewünscht. Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber und Dezernent Paul-Gerhard Weiß nahmen daher an der zweiten Vollversammlung des neu konstituierten 10. KJP teil.

Die Regeln des großen Politikbetriebs haben die Mitglieder des siebenköpfigen Vorstands bereits verinnerlicht. Nach der Begrüßung erst einmal die Beschlussfähigkeit des Gremiums feststellen, die dreizehn Punkte umfassende Tagesordnung hatten die Jugendlichen bereits im Vorfeld erarbeitet. Der vierzehnjährige Muhammed Simsek ist seit dreieinhalb Jahren im KJP aktiv, jetzt nimmt er erstmals als Vorstand teil: „Ich will mich politisch engagieren und die Stadt mitgestalten“. Außerdem, meint der Gymnasiast, habe die Gruppe einen guten Einfluss auf Gleichaltrige, indem sie ihnen Denkanstöße gebe.

Für die Politik sei es eine Pflicht, die Wünsche und Bedürfnisse anzuhören, betont der teilnehmende Dezernent Paul-Gerhard Weiß: „Die Kinder und Jugendlichen wollen mitgestalten und sie haben natürlich eine enorme Kompetenz, da, wo es um ihre Belange geht.“

Spielplätze und deren Aufenthaltsqualität beispielsweise. Damit beschäftigt sich auch der Antrag „Mitbestimmen beim Aussuchen neuer Spielgeräte“, den das KJP auf den Weg gebracht hat. Beverly Brafi engagiert sich ist seit 2009 im KJP, seit 2013 im Vorstand. Ein paar Etappensiege könne man schon verbuchen, berichtet die achtzehnjährige Ghanaerin, die die zwölfte Klasse des Leibnizgymnasiums besucht und zählt den Kulturpass, den Fitnesspark und jetzt eben das Stimmrecht für Spielgeräte auf.

Die sind der neunjährigen Dunja Dakujk eine Herzensangelegenheit. Die Viertklässlerin wünscht sich bessere Spielplätze und insgesamt mehr Sauberkeit. „Die Kinder sollen an ihre Zukunft denken und nicht so viel Dreck machen“, ergänzt die elfjährige Nilab Inal. Beide sind zum zweiten Mal bei einer Sitzung des KJP dabei und finden Politik machen „ganz spannend.“

Konkrete Ergebnisse gab es bereits am Ende der Sitzung: So wird das KJP bei der Gestaltung neuer Spielmöglichkeiten im Nordend einbezogen.