Konsequenzen aus dem Konzept „MTK Zwanzig30“ an Informationsabend vorgestellt „Bildung und Digitalisierung gehören zusammen“

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Main-Taunus-Kreis (red) – Bei einem Informations- und Diskussionsabend im Landratsamt zeigten Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordneter Axel Fink, was sich nach den Maßgaben des Kreisentwicklungskonzepts „MTK Zwanzig30“ bisher getan hat und welche Schritte folgen sollen. Eine zentrale Bedeutung habe dabei die Digitalisierung, aber auch in Gebäude und Ausstattung werde investiert – ebenso wie in die Weiterentwicklung der Strukturen. Die Schülerzahlen im Kreis seien in den vergangenen Jahren enorm gestiegen – das mache zusätzliche Schulgebäude, mehr Ausstattung und erweiterte Betreuungsangebote nötig.

Vor rund 100 Zuhörern boten Cyriax und Schuldezernent Fink einen Überblick über bisher vom Kreis umgesetzte Projekte und Maßnahmen. Beispielsweise wende der Kreis Millionensummen für die Erweiterung und Sanierung seiner Schulen auf; allein im laufenden Jahr seien das 64,5 Millionen Euro. Zudem errichte der Kreis mit rund 22 Millionen Euro ein eigenes Hallenbad. Unterdessen werde die Digitalisierung an den Schulen weiter vorangetrieben. Unter anderem sei es das Ziel, dass jeder jugendliche Schüler mit einem Tablet ausgestattet sei. Ferner würden vom Kreis Schritt für Schritt die Schulkindbetreuungen übernommen; dort seien für demnächst 4.000 Kinder rund 330 Betreuungskräfte im Einsatz. Über die Volkshochschule werde ein Zertifizierungskurs für pädagogisches Personal angeboten.

„Bildung und Digitalisierung gehören zusammen“, unterstrich Cyriax. Schon vor der Corona-Pandemie habe der Kreis in die digitale Ausstattung investiert: „Wir werden aber in den kommenden Jahren noch erhebliche Mittel aufwenden müssen, um mit der Entwicklung Schritt zu halten.“ Schon im Vergleich zu 2015, als das Kreisentwicklungskonzept aufgestellt wurde, seien die technischen Möglichkeiten und Anforderungen vorangeschritten.

Zudem seien die Schülerzahlen im Kreis um fast 10 Prozent gestiegen, so der Landrat. Grund sei nicht nur der Bevölkerungszuwachs, sondern auch die Flüchtlinge, die der Kreis unterbringen müsse: „Das alles zieht Investitionen in die Bildung nach sich. Wir müssen Schulen erweitern und unser Betreuungsangebot immer weiter ausbauen.“

Wie Fink erläuterte, gehe es nicht nur um Bauten und Ausstattung: „Wir müssen zum Beispiel auch dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenz erwerben und das Beste aus diesen Möglichkeiten machen.“ Als Beispiel nannte er das Projekt „Medien Technik Kids“, mit dem Grundschüler an das Programmieren herangeführt werden. Als Pilotprojekt habe zudem das Land an der Albert-Einstein-Schule das Fach „Digitale Welt“ gestartet.

Schulleiterin Anke Horn berichtete an dem Abend von ersten Erfahrungen mit diesem Angebot. Demnach werden an der AES insgesamt 180 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen in der „Digitalen Welt“ unterrichtet. Sie lernen in zwei freiwilligen zusätzlichen Schulstunden je Woche Grundlagen wie das Programmieren kennen. Zudem greift das Fach Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung auf. Es soll auch konkret zeigen, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Probleme beitragen können. Die dafür nötige digitale Ausstattung wird vom Kreis geliefert.

In einem Vortrag schilderte Bildungsexperte Matthias Feuerstein die Digitalisierung als Kulturtechnik und beleuchtete ihren Einfluss auf Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeitsleben. Er schilderte vorbildhafte Praxisbeispiele und skizzierte Voraussetzungen, die Digitalisierung auch in der Bildung voranzutreiben. Feuerstein leitet den Programmbereich gesellschaftspolitische Bildung bei der Heimvolkshochschule Akademie Burg Fürsteneck.