Jahresempfang des Ortsbeirats sechs: Arbeit des größten Frankfurter Ortsbeirats gefeiert Westen trägt zur wirtschaftlichen Stärke bei

Alexander Wagner (Geschäftsführer Infraserv, von links), Stadtverordnetenvorsteherin Arslaner, OB Josef, Ortsvorsteherin Susanne Serke und Geschäftsführer Joachim Kreysing. Bild: Stadt Frankfurt/Holger Menzel/p

Höchst (red) – Der für den Frankfurter Westen zuständige Ortsbeirat sechs hat bei seinem Jahresempfang Gäste aus Politik und Gesellschaft im Industriepark Höchst willkommen geheißen. Neben vielen Vertretern des Ortsbeirats sowie Abgeordneten aus Land- und Bundestag waren auch Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, die in ihrer Position auch den 16 Frankfurter Ortsbeiräten vorsteht, und Oberbürgermeister Mike Josef vor Ort. Der Ortsbeirat sechs ist mit den acht Stadtteilen Griesheim, Höchst, Nied, Schwanheim, Sindlingen, Sossenheim, Unterliederbach und Zeilsheim und rund 130.000 Einwohnern für den größten Ortsbezirk Frankfurts zuständig.

Hilime Arslaner dankte den Ortsbeiräten für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz. Sie danke „aber nicht nur fürs Kümmern“, betonte die Stadtverordnetenvorsteherin, „sondern auch für die demokratische Arbeit, die Sie hier leisten“. Die Ortsbeiräte seien „das Rückgrat unserer Frankfurter Demokratie“. In Zeiten, in denen sich viele Menschen von der Demokratie abwendeten, brauche es wieder mehr Orte, in denen politisches Geschehen im Alltag sichtbar und diskutierbar werde.

Mit Bezug auf den Veranstaltungsort wies Oberbürgermeister Josef auf die wirtschaftliche Bedeutung des Frankfurter Westens hin – der Industriepark sei eng mit Höchst, dem Frankfurter Westen und der gesamten Stadt verbunden. Das Stadtoberhaupt, das auch als Dezernent für den Frankfurter Westen fungiert, unterstützt die Forderungen an die Bundespolitik, um die Position des Industrieparks zu stärken: „Wir brauchen endlich wettbewerbsfähige Energiepreise. Wir müssen die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in unserem Land, in Frankfurt, konkret hier vor Ort halten.“ Ziel seien ein Industriestrompreis und die Senkung der Stromsteuern für den Mittelstand. „Es ist der Frankfurter Westen, der sehr stark zur wirtschaftlichen Stärke unserer Stadt beiträgt. Es ist jetzt an der Politik zu schützen, was die Basis unseres Wohlstandes und unseres sozialen Zusammenhalts ist: Arbeitsplätze, Wertschöpfung, Innovation. Stehen wir zu diesem Industriestandort: Mit Taten und nicht nur mit guten Worten!“, machte Josef deutlich.

Es sei ausschlaggebend, die wirtschaftliche Stärke des Frankfurter Westens zu bewahren und auszubauen, fuhr der OB fort. Sie sei entscheidend für viele positive Veränderungen in den westlichen Stadtteilen.

Zuvor hatten Joachim Kreysing und Alexander Wagner, die beiden Geschäftsführer von Infraserv Höchst, die Teilnehmer des Jahresempfangs im Industriepark Höchst willkommen geheißen. „Der Industriepark Höchst gehört ist seit nunmehr 160 Jahren ein fester Bestandteil des Frankfurter Westens“, sagte Wagner. „Daher freuen wir uns sehr, dass der heutige Jahresempfang des Ortsbeirats bei uns am Standort stattfinden kann und Sie einen Eindruck davon erhalten, welche wichtigen Produkte hier hergestellt werden und wie die Unternehmen im Industriepark Höchst auch Zukunftstechnologien weiterentwickeln.“ Die Infraserv-Geschäftsführer wiesen auch darauf hin, dass die Chemiebranche aufgrund der hohen Strompreise aktuell vor großen Herausforderungen steht und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der in Deutschland produzierenden Chemieunternehmen aktuell nicht mehr gegeben ist. „Wenn sich an dieser Situation nicht schnell etwas ändert, werden Teile der Produktion hier im Industriepark Höchst keine Zukunft mehr haben“, stellte Kreysing fest. International agierende Unternehmen würden früher oder später Produktionskapazitäten in Länder verlagern, in denen die Energiepreise deutlich niedriger sind. Kreysing erläuterte, dass die hohen Stromkosten vor allem staatliche Vorgaben zurückzuführen seien, durch die der Staat Einnahmen generiert.

„Wir reden also nicht von einem unvermeidbaren Strukturwandel, der auf Marktentwicklungen basiert, sondern von staatlichen Vorgaben, durch die die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen bedroht wird“, sagte Kreysing. Alexander Wagner machte deutlich: „Wir brauchen einen Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen. Wir brauchen die Entscheidung hierzu sehr zeitnah und für einen Zeitraum, der den Unternehmen Planungssicherheit gibt.“