Seit zehn Jahren ist das Cafair in Hochstadt ein wichtiger Treffpunkt Kaffee für den kleinen Geldbeutel

Die Frauen der Steuerungsgruppe des Cafair in Hochstadt sind fast alle von Anfang an dabei. Bild: Thomas Seifert

Maintal – Die Idee hatte Pfarrer Rauch von der Evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt: Er machte den Vorschlag, ob sich nicht Freiwillige finden würden, die in Räumen am Gemeindehaus ein Café betreiben könnten, wo sich auch Menschen mit kleinem Geldbeutel Kaffee und Kuchen leisten könnten und zusammen kommen.

Ein Nebeneffekt wäre, das Gemeindehaus neu zu beleben. Es fand sich damals schnell ein großer Kreis von Frauen zusammen, die in Eigenregie das Projekt besprochen haben, daraufhin eine Steuergruppe und einen Helferkreis bildeten und schnell auch einen Namen fanden: Cafair. Da steckt sowohl das Wort Café als auch das Wort fair drin, somit waren beiden Intentionen, die die neue Einrichtung erfüllen sollte, vereint.

Von Beginn an wurde im Cafair fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und es kamen ausschließlich von den Frauen selbst gebackene Kuchen und Torten auf die Teller – selbstverständlich alles zu sehr moderaten Preisen. Dreimal in der Woche – dienstags, donnerstags und sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr – war das Café geöffnet und freute sich schnell großer Beliebtheit. Nicht nur trafen sich im Laufe der Zeit einige Stammtische regelmäßig im Cafair, es gab und gibt bis heute eine Strickgruppe, deren Erzeugnisse im Café erworben werden können. Auch Waren aus der 3. Welt wurden eine Zeit lang verkauft, dieser Service wurde aber wieder eingestellt, er sei zu aufwendig gewesen.

Die Steuerungsgruppe, die heute noch in fast identischer Zusammensetzung besteht, hat sich aber in all den Jahren noch einige anderen Veranstaltungen und Events einfallen lassen. So gibt es ständig wechselnde Bilderausstellungen von ortsansässigen KünstlerInnen im Cafair. Themenabende mit Handkäs, Kürbis, Tapas und mehr wurden organisiert, ebenso wie Kinoabende. Und jedes Jahr wurde ein kleines Sommerfest gefeiert, das zum fünften Geburtstag schon bedeutend größer ausgefallen ist.

Das Cafair hat sich auch vom Erscheinungsbild her immer mal wieder gewandelt, wobei sich vor allem die vor Kurzem aus der Steuerungsgruppe ausgeschiedene Renate Farr als Motor erwiesen und auch finanziell die Neuausstattung mit Möbeln tatkräftig unterstützt hat. Einen großen Einbruch und eine Zäsur hat die Pandemie verursacht, nach der es schwer war und noch ist, den Betrieb im Cafair wie zu Vor-Corona-Zeiten zum Laufen zu bringen.

Als Konsequenz musste das Team unter anderem die Öffnungszeiten reduzieren. Denn auch der Helferkreis des Cafair leidet darunter, dass Mitglieder aus Altersgründen aufhören und nur schwer Nachwuchs für die ehrenamtliche Arbeit zu finden ist. Dabei arbeiten Steuerkreis und Helferteam kirchenunabhängig, einzig die Bereitstellung der Räume am Gemeindehaus an der Ringstraße geschieht durch die evangelische Kirchengemeinde.

Um das Cafair und sein vielfältiges Angebot bekannter zu machen, aber auch um den 10. Geburtstag zu feiern, organisieren die Frauen am 3. September ab 14 Uhr ein Sommerfest im und um das idyllisch am Ortsrand (Wallgraben 4) gelegene Café. Zu den üblichen Angeboten wird es an diesen Tag auch Würstchen und selbst gebackene Waffeln geben, an einer Cocktailbar werden exotische Drinks gemischt. Für die Kinder wird eine Spielstraße eingerichtet und im Laufe des Nachmittags werden eine Ukulelegruppe und der Posaunenchor erwartet.

Das Cafair hat normalerweise donnerstags von 15 Uhr bis 17 Uhr und sonntags von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.

Von Thomas Seifert