Peter Kraus spielt im April in Frankfurt/Der Sänger im Interview „Die Alte Oper ist für mich immer ein Highlight jeder Tournee“

Peter Kraus beim Interview mit WochenBlatt-Reporter Niklas Mag in Frankfurt.

Frankfurt (nma) – Sänger Peter Kraus hat im März seinen 83. Geburtstag gefeiert: Die Rock’n’Roll-Ikone beschenkt sich selbst mit einer großen Tournee im nächsten Jahr. Mit 24 Konzerten will er im Frühjahr 2023 in ganz Deutschland live auf der Bühne feiern und seine zeitlosen Hits wie „Sugar Baby“ sowie Titel aus dem neuen Album „Idole“ darbieten. In der Frankfurter Alten Oper tritt Peter Kraus am Freitag, 21. April, ab 19.30 Uhr auf. Tickets gibt’s für ab 47,40 Euro auf semmel.de. Zu Besuch in Frankfurt unterhielt sich Peter Kraus nun vorab mit dem Frankfurter-WochenBlatt-Reporter Niklas Mag.

Mag: Sie haben 2014 Ihre erste Abschiedstournee gestartet, nun haben wir 2022 und Sie gehen nächstes Jahr wieder auf Tour. Was ist passiert?

Peter Kraus: Es müsste jetzt schon die dritte Abschiedstournee gewesen sein. Die letzte Abschlusstour war 2019, wenn ich nicht irre. Das sollte aber wirklich die letzte sein, doch die Corona-Zeit war langweilig. Da kam die Idee auf, mit anderen Musikern zusammen etwas zu verwirklichen, was ich mein ganzes Leben lang gerne machen wollte, nämlich Swing zu singen. Mein ganz großes Idol ist Diana Krall und es kann für die heutige laute Zeit eigentlich nur gut sein, so eine ganz ruhige und schöne Easy-Listening-Platte zu machen. Und jetzt fängt die Lawine wieder an zu rollen.

Mag: Mit „Lawine“ meinen Sie viele Termine und die anstehende Tour?

Kraus: Genau. Ich kann ja nicht eine Platte machen und dann sagen, ich bleibe zuhause und liege in der Sonne. Der ganze Laden läuft wieder und das macht mich wirklich sehr glücklich.

Mag: Sie sind in Ihrer Karriere sicher schon oft durch Frankfurt gekommen. Was verbinden Sie mit der Mainmetropole?

Kraus: Wir kriegen auf Tour nie so viel mit, wie man glaubt. Man kommt im Hotel an und dann geht es recht schnell zum Soundcheck. Und Hotelbars sind alle gleich (er lacht). Ich sehe in erster Linie die Konzerthäuser. Die Alte Oper ist für mich aber immer ein Highlight jeder Tournee. Ich genieße das immer sehr. Wir haben einen Stamm-Italiener und bei diesem haben wir auch dieses Mal lange gesessen und auf die schöne Oper geschaut. Da freue ich mich immer besonders drauf und das gilt auch für die Bühne der Alten Oper. Ich lege meine Konzerte gerne auf Vielseitigkeit aus, denn ich bin kein großer Freund von Konzerten, auf denen zwei Stunden nur gehüpft wird. Und dafür bietet die Alte Oper einen tollen Rahmen. Wir haben jetzt im August beispielsweise in Bad Nauheim gespielt und das war wunderbar. Dort im Park und in der Klangmuschel, das war sehr schön.

Mag: Als „Deutscher Elvis“ ist es doch eigentlich überraschend, dass Sie zum 20-Jährigen des Elvis-Festivals erstmals in Bad Nauheim gespielt haben?

Kraus: Ich habe den Veranstalter auch gefragt, warum er uns vorher nie eingeladen hat und er sagte, ich sei zu teuer gewesen (lacht wieder). Es hat mir irrsinnig viel Freude gemacht und war ein wundervoller Konzertabend.

Mag: Sie sind schon so lange im Show-Geschäft. Worauf sind sie am stolzesten?

Kraus: Auf die langjährige Karriere und, dass ich das geschafft habe. Ich meine, wenn man vom ersten Film ausgeht, bin ich 70 Jahre im Geschäft. Das ist schon eine ziemlich lange Zeit. Das Tourleben ist nicht schön und auch die Reiserei wird mit der Zeit nicht unbedingt schöner. Es ist eine Belastung, aber es wird am Abend durch das Konzert und glückliche Besucher immer belohnt.

Mag: Sie könnten doch auf der Veranda die Füße hochlegen. Was hält Sie vom Ruhestand ab?

Ich weiß es nicht. Manchmal denke ich, es ist idiotisch, aber was soll’s? Es ist eben mein Leben und wenn ich manchmal sehe, wie jüngere Kollegen im Ruhestand einen eher gelangweilten Eindruck machen, dann weiß ich, da will ich nicht hin. Ich mache weiter, solange meine Frau es erlaubt. Ich musste sie für die Tour im nächsten Jahr schon etwas überreden. Wir haben den Kompromiss geschlossen, dass wir nicht mehr so viele Konzerte in einer Reihe machen, sondern immer freie Tage dazwischen sind, was mir natürlich auch guttut. Ich freue mich sehr auf die anstehenden Konzerte.