Mit zwölf Jahren sieht Krause eine Hypnoseshow, die ihn so fasziniert, dass er sich selbst darin versucht. „Ich wollte das unbedingt lernen und habe es mir selbst durch Nachahmen in vier Jahren beigebracht und geschaut, was funktioniert und was nicht. Ich hatte dabei mehr Glück als Verstand, dass vieles funktionierte“, sagt der heute 29-Jährige, der in Isselsburg in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen ist. Mit 16 Jahren absolviert er ein Auslandsjahr in Neuseeland. Dort kommt er in Kontakt mit seinem Mentor Richard Webster: „Er hat mich unter seine Fittiche genommen, ausgebildet und von der Hypnose zum Mentalismus geführt.“ Ein bis zweimal im Monat fährt Krause dafür zu ihm nach Auckland.
Zurück in Deutschland verkündeter seinen Eltern, künftig als Mentalist arbeiten zu wollen. Die stimmen zu, geben aber auch vor, dass er zumindest für einen Rückhalt studiert. Philosophie und Theaterschule absolviert Krause, bedingt durch einen Umzug in die Niederlande in Amsterdam. Obwohl der Mentalismus doch viel mit Psychologie zu tun hat, war es nicht sein Wunsch, es zu studieren: „Es war mir zu theoretisch, ich wollte schneller in die Praxis.“ Nebenher jobbt er bereits in seinem Traumberuf. Anfangs auf Kindergeburtstagen und bei Firmen, steigert er sich auf kleineren Events bis 2018 zur ersten Tour. Den Begriff Mentalmagier vermeidet er, da es sich zu sehr nach Zauberkunst und Tricks anhört.
Um Gedanken bei seinem Gegenüber lesen zu können, benötigt der Mentalist einen bestimmten Prozess. Dazu beobachtet er unter anderem das Verhalten, muss aber auch die Gedanken desjenigen lenken, um sie gezielt lesen zu können. „Viele Menschen haben die falsche Grundannahme, dass ich die ganze Zeit die Menschen analysiere, ähnlich einer Psychologin. Das ist nicht so, ich muss das auf der Bühne anschalten und nicht im Alltag ausschalten, zum Glück“, sagt Krause, der von sich selbst sagt, ab und an „vercheckt“ zu sein. Nichtsdestotrotz gehört einiges an Psychologie, Menschenkenntnis und -beobachtung dazu. „Ich bin mit einem guten Gedächtnis gesegnet.“
In seinem Alltag schläft Krause, der es bei der Show „Let’s dance“ dieses Jahr auf Platz vier geschafft hat, gern aus, trinkt Kaffee und liest. „Ein großer Teil meines Geldes fließt in Bücher. Ich lese gern Fiction, mag Poesie und Philosophie. Und ich schreibe gerne Kurzgeschichten.“ Klar, dass er in Frankfurt gern und regelmäßig auf die Buchmesse geht. Krause selbst hat inzwischen zwei Bücher veröffentlicht: „Du bist Mentalist“ und „Kennen wir uns“. Er freut sich schon auf seine Show am 29. September in der Jahrhunderthalle, ist extrem gespannt, weil es die größte Show sein wird, die er bislang gemacht hat. „Ich bin schon einige Male im Club aufgetreten, das hat superviel Spaß gemacht. Das Publikum hier ist einfach extrem cool und positiv.“