Die Gruppe, die ihren Ursprung in der New Yorker Underground-Kunstszene der 80er-Jahre hat, ist nicht wirklich mit Worten zu beschreiben. Einen Versuch ist es jedoch wert – und außerdem ist es ja immer das Beste, sich am Ende dann doch noch ein eigenes Bild vor Ort zu machen:
Da spritzte rote, gelbe und lila Farbe aus den Trommel-Tonnen, Rohre wurden zum Drummen zweckentfremdet, zwei Personen aus dem Publikum in Handschellen gelegt und zum Spaß „verheiratet“. Einen Zuschauer steckten die zwei Männer in einen weißen Overall, um ihm backstage blaue Farbe überzukippen, ihn mit einem Helm auszustatten, ihn dann kopfüber an eine Leine zu hängen und gegen eine Leinwand zu bugsieren. Das Ergebnis: Ein blauer menschlicher Abdruck, der durch pink gesprühte Farbe drum herum zu einem Kunstwerk avancierte. Das erhielt natürlich der Teilnehmer, er hat damit nun eine unvergessliche Erinnerung an den Abend mit den blauen Männern in Frankfurt zu Hause.
Der Rhythmus beim immer wiederkehrenden Trommeln zwischen den einzelnen Akten faszinierte das Publikum: Laut, ekstatisch und zumeist unterlegt von grellen, bunten Lichtinstallationen; von Männchen oder Akustik-Linien, die sich im Takt bewegen. Faszinierende Lichtspiele, die fast schon meditativ wirkten.
Der Comedy-Teil der Show wurde mit seiner pantomimenhaften Darstellung, sodass er multikulturell in vielen Ländern eingesetzt werden kann, eher durchwachsen angenommen – ein bisschen zu vergleichen mit Mr. Bean beziehungsweise britischem Witz, zum Teil nicht ganz nachvollziehbar. Im Publikum schienen sich viele einig, häufiger war die Einschätzung: „Trommeln können sie, die Lichteffekte sind cool, aber der Rest ist irgendwie merkwürdig.“ Aber das macht wohl auch die Blue Man Group aus; eine Show, die nicht mit einer anderen zu vergleichen ist. Blaue Männer, die trommeln, mit Farben spielen und das Publikum irgendwie improvisiert entertainen. Seit Jahrzehnten haben sie damit immerhin schon zig Millionen Zuschauer an vielen Orten angezogen – etwa Berlin, Chicago, Boston, New York und Las Vegas.