Bundesbauministerin besucht wegweisende Wohn- und Bauprojekte in Frankfurt Vor Ort mit Klara Geywitz

Die Platensiedlung ist das bisher größte Projekt in Deutschland für Aufstockung in Verbindung mit Nachverdichtung. Zu Gast sind (von links): Frank Junker, ABG, Bundesbauministerin Klara Geywitz und Planungsdezernent Mike Josef. Bild: ABG/Andreas Mauritz/p

Frankfurt (red) – Bundesbauministerin Klara Geywitz hat zusammen mit Planungsdezernent Mike Josef die nachverdichtete Platensiedlung und eine Musterwohnung besichtigt. Bei einem anschließenden Baustellenrundgang im Schönhof-Viertel konnte sich die Ministerin davon überzeugen, wie zukunftsweisendes Bauen und eine tragfähige Quartiers- und Wohnentwicklung in der Großstadt funktioniert.

„Wir brauchen gerade in Metropolen wie Frankfurt sehr schnell mehr bezahlbaren und gleichzeitig attraktiven Wohnraum für Familien, Menschen mit kleineren Einkommen, Studenten und Auszubildende. Dabei muss die Schaffung von Plätzen, Grünflächen, Kitas und Schulen, wie im Schönhof-Viertel, mit dem Wohnungsbau einhergehen, damit die Viertel alltagstauglich sind und die Menschen sich dort wohlfühlen. Das Beispiel der Platensiedlung zeigt darüber hinaus, dass mittels Aufstockung und Holzbau in kurzer Zeit auch kostengünstig neuer Wohnraum entstehen kann. Die Stadt Frankfurt macht einmal mehr deutlich, dass bezahlbares Wohnen, Klimaanpassung und Klimaschutz vereinbar sind“, sagte die Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen.

Die Platensiedlung ist das bisher größte Projekt in Deutschland für Aufstockung in Verbindung mit Nachverdichtung und ein Beispiel für serielles Bauen in Holzmodulbauweise. Die Grundidee ist, den Bedarf nach schnell verfügbarem, bezahlbarem neuem Wohnraum mit einer guten Quartiersentwicklung für die bestehenden Mieter und stabilen Wohnkosten in Einklang zu bringen. Planungsdezernent Josef hob das besondere Engagement der Stadt hervor: „Frankfurt wächst, wir brauchen Wohnraum. In der Platensiedlung ist es gelungen, im Bestand neue Wohnungen zu bauen und die Qualität der Siedlung für alle Bewohner zum Beispiel durch neue Spielplätze und Grünflächen zu verbessern. Wir haben durch die Aufstockung der Gebäude und die Nachverdichtung 680 neue Wohnungen errichtet, 50 Prozent davon sind geförderte Wohnungen für Frankfurter, 170 Studierendenappartements.“

Die ABG errichtete in einer ehemaligen Housing-Area der US-Army aus den 1950er-Jahren durch die Aufstockung der Gebäude in Holzmodul-Bauweise sowie neue verbindende Brückenhäuser und Torbauten neuen Wohnraum. „Wir sind hier frühzeitig neue Wege gegangen. Der Holzmodulbau konnte bei diesem Projekt kostengünstig realisiert werden und brachte auch zeitlich entscheidende Vorteile. Damit wurde die Bauzeit der 380 energieeffizienten Wohnungen, die allein durch die Aufstockung entstanden, auf ein Minimum reduziert und die derzeitigen Mieter wurden kaum belastet“, sagte Frank Junker, ABG Frankfurt Holding. Alle 342 in der Platensiedlung bestehenden Drei-, Vier- und Fünfzimmer-Wohnungen blieben erhalten und wurden mit neuen Fenstern ausgestattet.

Hessens größtes Neubauprojekt

Ein Baustellenbesuch im Schönhof-Viertel rundete den Besuch der Bundesministerin ab. Das Quartier ist derzeit Hessens größtes Neubauprojekt, seit 2021 entstehen auf dem ehemaligen Siemens-Areal rund 2000 Wohnungen. „Der Wohnungsdruck ist in Frankfurt enorm hoch. Mit diesem Neubauprojekt trägt die NHW deutlich zur Entlastung bei und schafft auch städtebaulich ein gelungenes Quartier in einer zentralen, ansprechenden Lage mit sehr guter sozialer Infrastruktur sowie Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, sagte Thomas Hain, Nassauische Heimstätte/Wohnstadt.

Für Planungsdezernent Josef ist das Schönhof-Viertel ein großer und wichtiger Baustein in der Frankfurter Wohnungspolitik: „Hier entsteht im Rahmen der Innenentwicklung ein vielfältiges und lebendiges Quartier mit abwechslungsreicher Bebauung in unterschiedlicher Architektur. Rund 30 Prozent der Wohnungen auf dem Areal sind öffentlich gefördert. Wir bieten damit Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten, einschließlich der benötigten Infrastruktur.“ Gebaut wird eine Hybrid-Grundschule mit Sporthalle, fünf Kitas sowie Einzelhandels- und Gewerbeflächen. Eine 28.000 Quadratmeter große Parkanlage wird sich wie ein grünes Band durch das Quartier ziehen. Das neue Quartier ist von der Hauptwache in etwa 15 bis 20 Minuten mit dem Fahrrad oder ÖPNV erreichbar.