UAS, Goethe-Uni und Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung starten Studie Wie mit dem Rauchen aufhören?

Immer noch für viele ein großes tägliches Laster: Zigaretten.

Frankfurt (red) – Rauchen ist nach wie vor eines der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken dieser Zeit. Zwar sinken die Konsumraten bei deutschen Jugendlichen seit Jahren nahezu kontinuierlich, bei den Erwachsenen sind sie während der Pandemie nach Jahren der Stagnation sogar wieder gestiegen.

„Es wäre also dringend nötig, mehr Menschen zu motivieren, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagt Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS). Mit Wissenschaftlern des Centre for Drug Research an der Goethe-Uni (CDR) und des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung der Uni Hamburg (ZIS) ist er an einem neuen Forschungsprojekt beteiligt, das Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, näher untersucht.

„Mindestens jeder fünfte Raucher in Deutschland versucht einmal im Jahr, das Rauchen aufzugeben, das zeigen repräsentative Studien. Dabei wurden evidenzbasierte Rauchentwöhnungsmethoden eher selten genutzt“, sagt Kirsten Lehmann vom ZIS. Die Rauchstopp-Studie betrachtet Erfolg und Misserfolg unterschiedlicher Methoden. Von vielen Möglichkeiten, mit denen Stopp-Versuche unterstützt werden können, gelten nur einige – Nikotinersatzpräparate, medikamentöse Therapie, medizinische Beratung und Verhaltenstherapie – als medizinisch evidenzbasiert. In der Studie werden auch Bedingungen mit einbezogen, die erfolgreichem Rauchstopp im Weg stehen oder den Ausstieg unterstützen.

Zentrales Element der Studie ist eine Online-Befragung, an der alle Interessierten teilnehmen können, die rauchen oder geraucht haben. „Uns interessiert nicht nur, welche Methoden mit welchem Erfolg genutzt werden, sondern auch, welche weiteren Faktoren für Erfolg oder Misserfolg maßgeblich sein können“, sagt Bernd Werse vom CD. „Möglichst viele aktuell und ehemals Rauchende sollten sich ein paar Minuten Zeit nehmen, den Fragebogen auszufüllen“, sagt Werse: „Mit den Ergebnissen kann auch denjenigen geholfen werden, die bislang erfolglos versucht haben, aufzuhören.“

Stöver betont: „Wir wissen zu wenig über die entscheidenden Faktoren, die letztlich Menschen motivieren, das Rauchen aufzugeben.“ Silke Kuhn vom ZIS: „Das Rauchen aufzugeben, ist in der Regel ein längerer Prozess. Zentrale Forschungsfrage ist deshalb, wie Menschen Rückschläge überwinden und erneut Mut fassen können, einen Ausstiegsversuch zu unternehmen.“

Die Erhebung für die Studie finden Interessierte online auf https://survey.studiumdigitale. uni-frankfurt.de/Rauchstopp/.