Musical über zwei Banden, eine große Liebe und einen schrecklichen Kampf West Side Story begeistert Publikum in der Alten Oper

Die verfeindeten Gangs „Jets“ und „Sharks“ treffen im Musical „West Side Story“ aufeinander. Bild: Johan Persson/p

Innenstadt (jdr) – Es ist eine der größten Liebes- und gleichzeitig Leidens-Geschichten, die jemals geschrieben und auf die Bühne gebracht wurde: Vom 4. bis 16. April hat der Veranstalter BB Promotion das Musical „West Side Story“ in der Alten Oper aufgeführt. Mit einer spannenden Neuinszenierung, gepaart mit der legendären Original-Choreografie von Jerome Robbins, hat das internationale Kreativteam rund um den New Yorker Regisseur Lonny Price nun das nächste Kapitel in der Erfolgsgeschichte der „West Side Story“ aufgeschlagen: Mit dabei und wunderschön interpretiert natürlich die großen Hits wie „Maria“, „Tonight“ und „I feel pretty“, die unvergänglichen Melodien Leonard Bernsteins.

Bis heute gilt der Musical-Klassiker als unerreichte Nummer eins. Mutig, brisant und wegweisend kommt das zeitlose Drama um die unmögliche Liebe von Maria und Tony daher. Zwei Jugendbanden rivalisieren miteinander an der Upper West Side von New York. Während die amerikanischen, zumeist polnischstämmigen, „Jets“ sich von den Puerto-Ricanern der „Sharks“ nicht ihren Bezirk streitig machen lassen möchten, sehen diese das ihrerseits genauso.

Inmitten all der Streitigkeiten begegnen sich Maria, Schwester des Shark-Anführers Bernardo, und Tony, Mitbegründer der Jets, und verlieben sich beim Tanzen auf den ersten Blick ineinander. Eine große Liebe ist geboren.

Doch die Spannungen zwischen den Gangs, die gegenseitigen Provokationen, das Platzhirschgehabe werden immer schlimmer. Eine Bande muss sich zurückziehen und der anderen das Pflaster überlassen. Welche das sein wird, wollen Bernardo von den Sharks und Diesel, Teil der Jets, im Zweikampf schließlich unter einer Autobahnbrücke austragen. Maria und Tony, voller Liebe füreinander, malen sich eine gemeinsame Zukunft aus und träumen vom Frieden, wollen weg vom ständigen Streit und glücklich werden. Leider kommt alles anders, die Gangs bekriegen sich bis aufs Blut, Intrigen werden gesponnen – und der Tod ist ebenfalls mit von der Partie.

Die West Side Story ist keine schöne Erzählung – wenn auch wieder tänzerisch, schauspielerisch und musikalisch top inszeniert: Sie mahnt seit Jahrzehnten, einander friedlich zu begegnen. Das zeitlose Thema nimmt den Zuschauer mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Die große Liebe, Freundschaft, Wut, Besitzanspruch. All das spielt eine Rolle in dem tragischen Musical, das bereits 1957 zur Uraufführung kam. Und es hat nichts an Aktualität eingebüßt.

Tolle Stimmen, Gänsehautmomente und das wichtige Wissen darum, dass selbst die Liebe nicht alles überwinden kann, machen den Klassiker unter den Musicals so tragisch und doch wundervoll: Zeigt die „West Side Story“ doch immer wieder auf, dass Frieden das wichtigste Gut ist.