Aufkleber angebracht / Hanau ist Vorreiter in Hessen Assistenzhundfreundliche Kommune

„Wir wollen niemanden ausschließen, weder bei Behördengängen, noch in unseren Museen oder in anderen Kultur- und Freizeitstätten“, sagte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, als er den ersten Aufkleber an der Tür zum Hanauer Rathaus anbrachte.

Hanau – Als erste Kommune in Hessen hat sich die Stadt Hanau zur „assistenzhundfreundlichen Kommune“ erklärt, um die wichtigen Zutrittsrechte von Assistenzhunden aktiv zu unterstützen. Mit einem Aufkleber an der Eingangstür der städtischen Einrichtungen setzt die Stadt zukünftig ein Zeichen für mehr Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung.

„Wir wollen als Stadt ein Vorbild sein und heißen Menschen mit Assistenzhund bei uns willkommen. Das ist ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion in unserer Stadt. Wir wollen niemanden ausschließen, weder bei Behördengängen noch in der Freizeit, weder im Kulturforum, noch in unseren Museen oder in anderen Kultur- und Freizeitstätten“, sagte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, als er den ersten Aufkleber an der Tür zum Hanauer Rathaus anbrachte.

Auch Mehmet Kandemir, Vorsitzender des Hanau Marketing Vereins, in dem sich zahlreiche Einzelhändler und Servicedienstleister der Stadt organisiert haben, unterstützt den Vorstoß Hanaus: „Auch der Handel in Hanau wurde für das Thema sensibilisiert und macht mit. Die Einzelhändler, die wir bisher erreicht haben, haben sehr positiv reagiert und werden ebenfalls Aufkleber an ihren Eingangstüren anbringen und Menschen mit Assistenzhund willkommen heißen.“

Assistenzhunde sind medizinische Hilfsmittel, die bei einer Vielzahl von Behinderungen und chronischen Beeinträchtigungen wichtige, oft lebensrettende Aufgaben für ihre Menschen übernehmen. Sie sind oft Schlüssel zu mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit im Alltag.

Doch während der Blindenführhund den meisten Menschen ein Begriff ist, sind andere Assistenzhundarten kaum bekannt. Nur: Wenn nicht bekannt ist, dass es beispielsweise medizinische Warnhunde gibt oder solche, die Menschen mit Hörbehinderung assistieren, droht bei generellem Hundeverbot in öffentlichen Einrichtungen, Arztpraxen oder Geschäften schnell ein Rauswurf.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Beeinträchtigung des Menschen unsichtbar sein mag. Der Mensch, der auf seinen Assistenzhund angewiesen ist, wird ungerecht behandelt. Den Einrichtungen die Assistenzhunde abweisen, können neben Imageverlust auch rechtliche Konsequenzen drohen; denn seit dem 1. Juli 2021 gilt in Deutschland das neue Assistenzhundgesetz (Artikel 9, §12e-l BGG). Im Rahmen dieses Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ist klar geregelt: Assistenzhunde dürfen überall da rein, wo Menschen mit Straßenkleidung Zutritt haben.

Die Aktion „Assistenzhundfreundliche Kommune“ wurde von Pfotenpiloten e.V. ins Leben gerufen, um über Assistenzhunde und ihre Zutrittsrechte aufzuklären. Der Verein Pfotenpiloten hat mit Andrea Freund im Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport bei der Stadt Hanau eine Verbündete für seine Kampagne gefunden. Hanauer erhalten die Aufkleber „Assistenzhund willkommen“ unter anderem auch bei ihr am Homburg-Platz-Platz 6. Am besten vorher melden unter z 06181 295-883 oder andrea.freund[at]hanau[dot]de) Weitere Infos gibt es auf pfotenpiloten.org.  
 kb