Spatenstich für den Sportcampus am Philipp-August-Schleißner-Weg Historischer Tag für die TGH

Schritten zur Tat: Thorsten Stolz, Beate Funck, TGH-Präsident Rüdiger Arlt und Claus Kaminsky.

Hanau – Der symbolische Spatenstich für den TGH-Sportcampus erforderte einiges an Geschick von der Gästeschar. Um zu den in einem großen Sandhaufen bereitgesteckten Schaufeln zu gelangen, musste man auf der Baustelle durch eine wahre Seenlandschaft balancieren. Doch das Mistwetter konnte der guten Stimmung am Philipp- August-Schleißner-Weg nichts anhaben.

Zu groß war und ist die Freude, dass das lange gehegte Projekt der Turngemeinde nach und nach Realität wird. Auf dem Areal im Tümpelgarten entstehen eine große Sporthalle und weitläufige neue Außensportanlagen. Davon werden nicht nur die 2959 Mitglieder profitieren, sondern viele Vereine der Region wie auch die Hanauer Schulen. Sie werden die Halle für den Schulsport nutzen. Über eine Vereinbarung mit der Stadt Hanau wird das dafür sorgen, dass ein beträchtlicher Teil der Gesamtkosten wieder an den Sportverein zurückfließt.

Auf 16,2 Millionen Euro belaufen sich mittlerweile die Kosten – deutlich mehr als noch zu Beginn der Planungen, was auch an den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Bauwirtschaft liegt. Die TGH profitiert von Fördermitteln: 1,5 Millionen Euro gibt die Stadt, 925 000 Euro der Kreis und 200 000 Euro das Land. Für die Ertüchtigung der Außensportanlagen wurden zudem Fördermittel aus dem Programm „Förderung von Investitionen im Bereich Sport“ des Bundes und des Landes Hessen in Höhe von 1,2 Millionen Euro genehmigt.

Nachdem die Bauarbeiten am 7. März begonnen haben, erfolgte nun mit dem Spatenstich ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Weg zum neuen Herz des Vereins, das bis Oktober 2023 fertiggestellt sein und bis Januar 2024 in den Regelbetrieb gehen soll.

TGH-Präsident Rüdiger Arlt skizzierte zur Begrüßung die Geschichte des Vereins und stellte den Sportcampus in Zusammenhang mit vergangenen Großprojekten. Er erinnerte an die Eröffnung der Halle am Maulbeerweg vor 120 Jahren und die Geschichte der Jahn-Halle, die 1968 in Betrieb ging und deren dringend nötige Sanierung sich als unwirtschaftlich herausgestellt hatte. „Heute baut die TGH mal wieder. Ich danke allen Unterstützern“, sagte Arlt vor der versammelten Gästeschar. Das Projekt sei mindestens hessenweit einmalig.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky lobte den Mut der Verantwortlichen, den Neubau zu stemmen. „Das Projekt wird über die Stadt Hanau und den Main-Kinzig-Kreis hinausstrahlen. Es ist eines, das auch über die Bundeslandgrenzen hinaus seinesgleichen sucht.“ Die TGH habe es mit einer „unglaublich tollen Mannschaft“ realisiert. Kaminsky wies auch auf die nachträglich auf 12,5 Millionen Euro erhöhte Ausfallbürgschaft der Stadt hin – was zeige, dass es nicht nur ein Projekt der TGH, sondern der ganzen Stadt sei.

Landrat Thorsten Stolz sprach von einem „historischen Tag“ für die TGH. Das Flaggschiff sei dem Kreis die bislang größte Förderung eines Vereinsprojekts wert gewesen – „weil es überzeugt hat“, so Stolz. Es erfordere Mut, aber auch eine Vision. Diese sei auch nötig, um einen Verein in die Zukunft zu führen. „Möge das Herz der TGH künftig sehr, sehr kräftig schlagen“, sagte Stolz, der dem Verein eine gute Entwicklung wünschte.
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