Schönecker Kinderbuchautorin Kika hat viele neue Geschichten im Block Die Ideen gehen nicht aus

Kikas Kinderbücher gehören zur Schullektüre, worüber sich die Autorin freut. Bild: christine fauerbach

Schöneck – Mit den Wünschen von Auftraggebern kennt sich Katalin von Draskóczy seit ihrem Germanistik- und Balkanologie-Studium in Berlin bestens aus. Auch unter Zeitdruck zu arbeiten, gehört für die TV-Journalistin des Hessischen Rundfunks und bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin zum Alltag. Ihre Bücher veröffentlicht sie unter ihrem Künstlernamen Kika. „Den hat meine Schwester erfunden, weil sie meinen Vornamen nicht aussprechen konnte, als sie klein war.“

Kürzlich hat Kika einen neuen, anspruchsvollen Auftraggeber hinzugewonnen. Es ist ihr Enkel Noah. Der Fünfjährige erteilt seiner persönlichen Geschichtenverfasserin täglich neue Aufträge. Meistens für eine Geschichte, ab und zu auch für ein Gedicht. Da er zurzeit vom Meer und dessen Bewohnern fasziniert ist, leben die Protagonisten dort. Die Illustration der spannenden Geschichten wie „Der alte Orca“ und „Oschi und die Reise der Thunfische“ übernimmt der kreative Auftraggeber dann sicherheitshalber selbst.

Die Autorin schreibt gerade wieder für ihren jungen Auftraggeber ein Gedicht über „Der Hai Kai“. Auf der Kinderseite des World Wide Fund For Nature (WWF unter www.junior.de/juniors/meeresgedichte) veröffentlicht ist bisher das „Delfingedicht von Kika und Noah“. Jetzt sucht das Duo voller Tatendrang nach einem Verlag.

Denn in den dicken Ordnern in den Regalen im Arbeitszimmer der Autorin liegen noch viele schöne, unveröffentlichte Geschichten, die darauf warten, jungen Leserinnen und Lesern eine Freude zu bereiten. Andere Geschichten waren bereits im Radio zu hören oder in Büchern zu lesen. Beispielsweise 2007 im Schenk-Verlag die Tiergeschichten „Wie die Kuh Katja das Muh erfand“ oder „Der Esel Alex kann nur reimen“.

Zur Geschichtenerzählerin wurde Kika während ihres Studiums in Berlin. Angefangen hat alles 1989. „Eine Kommilitonin und ich schrieben in einem Seminar ein Märchenhörspiel. Das wurde vom Berliner Sender Freies Berlin (SFB) produziert. Und wurde im gleichen Jahr mit dem deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet.“ Die Karriere der jungen Studentin nimmt ein Jahr später Fahrt auf und sie wird die „Märchentante“ beim Radiosender 100,6. „Eineinhalb Jahre lang wurde jeden Abend eine Geschichte von mir veröffentlicht. Das war zwar ganz schön anstrengend, aber es gab für jede Geschichte 100 Deutsche Mark und ich fühlte mich wie im Himmel.“

Sie wechselte zwar beruflich als Volontärin zu RTL nach Köln, aber produzierte weiter einen Monat lang ihre Geschichten für Radio 100,6. Hinzu kamen bis heute viele weitere Erzählungen und Hörspiele für zahlreiche ARD-Rundfunkanstalten.

„Mein erstes Buch ‘Lauter schöne Tiergeschichten für jeden Tag’, das leider längst vergriffen ist, erschien 1993 im Falken-Verlag. Das Erscheinungsdatum fiel mit der Geburt meiner ersten Tochter zusammen.“ Es folgten weitere Bücher wie 1994 „Ungeheuerliche Geschichten“ und 1995 „Die schönsten Teddygeschichten“ (beide bei Bassermann).

Ab 1996 veröffentlichte Kika zahlreiche Geschichten in Anthologien, beispielsweise im Loewe- und im Knaur-Verlag. Aber auch für Jugendliche hat sie viele Geschichten und Erzählungen verfasst. „Jugendbücher von mir sind im Schenk-Verlag erschienen. Dazu gehören „Lara auf Abwegen“ (2007), „Die unvergessliche Klassenfahrt“ (2008), „Hilferuf per SMS“ (2009) und „Bis die Wellen brechen“ (2010). Wer ein Buch von mir, auf Wunsch handsigniert, haben möchte, kann mir eine Mail an Katlind[at]web[dot]de senden.“

Damit möglichst viele Kinder ihre Geschichten hören können, stellt Kika sie ihnen in Lesungen in Schulen und Kindergärten vor oder auch schon im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ in Schöneck sogar mit Klavier- und Akkordeonbegleitung. „Alle meine Jugendromane waren bereits Schullektüre“, freut sich die Autorin.

In Schöneck lebt Katalin von Draskóczy, die das Licht der Welt im hohen Norden in Brake erblickte, bereits seit vielen Jahren. „Meine Kindheit habe ich bei Koblenz verbracht und dort drei verschiedene Schulen besucht.“ Ihr erster Beitrag für das Boulevardmagazin „Maintower“ des Hessischen Rundfunks (Fernsehen) wurde am 29. Januar 2003 gesendet. Die jahrelange sporadische Mitarbeit mündete 2011 in eine Festanstellung als Planerin und Reporterin tagesaktueller Themen von Crime über Gesundheit und Politik bis zum Tiernachwuchs im Zoo.

Zu ihren Aufgaben gehören die Recherche und Umsetzung von Geschichten über Menschen aus der Rhein-Main-Region. Von ihrer journalistischen Arbeit und dem Verfassen von Geschichten und Gedichten erholt sich Katalin von Draskóczy am liebsten mit Familie und Freunden beim Sport. Dazu gehören Tennis, aber auch Surfen und Schwimmen. „Die Liebe zum Meer teilt Noah mit mir“, freut sich Kika.
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