Bei dem Angebot handelt es sich um eine Kooperation der Landfrauen mit der evangelischen Jugendpflege in Oberdorfelden und Kilianstädten. Gefördert werden die Kochkurse für Kinder im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen (IKSP) vom Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes.
Der Kochkurs mit jeweils drei Terminen bildet eine ideale Grundlage für den Ernährungsführerschein in der Grundschule. Die Kinderkochkurse sind bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern so beliebt, dass sie schnell ausgebucht sind und es eine Warteliste gibt.
Begrüßt werden zehn von elf angehenden Kochprofis am Samstag von drei Landfrauen. Es sind Hauswirtschafterin Helga Beck, Landfrau Nicole Seibold und Gemeindepädagogin Lisbeth Stüve. Sie teilen an die Mädchen und Jungen Schürzen und Kopfbedeckungen aus. Wie immer wird ein dreigängiges Menü gekocht. An diesem Samstag sind es eine Möhrencremesuppe als Vorspeise, Hartweizengries- und Vollkornnudeln an je einer Tomaten- und Hackfleischsoße als Hauptgericht und Heidelbeer-Quark als Nachtisch.
Dann geht es los und die jungen Nachwuchsköche greifen zu Schälern und Küchenmessern. Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Knoblauchzehen und Petersilie werden teils geschält und fein gehackt, das Obst gewaschen und alle weiteren Zutaten für die drei Gerichte nach Rezept zubereitet. Nebenbei lernen die Kinder mit Arbeitsgeräten wie Messbecher, Mixstab, Schneebesen, Messern umzugehen und den Herd zu bedienen. „Es macht uns viel Spaß“, sagen die Kinder. Bei Fragen stehen ihnen die Landfrauen mit Rat und Tat zur Seite, geben wertvolle Tipps. Pauline (8) lobt: „Du kannst schreiben, dass die Landfrauen alle sehr nett sind und kochen können.“
Die meisten Mädchen und Jungen haben keine Vorkenntnisse, nur zwei der Mädchen und Philipp (8) haben schon einmal zu Hause mitgekocht und ihrer Mutter beim Gemüseschneiden geholfen.
Philipp sagt: „Mit dem großen Kartoffelschäler lassen sich die Kartoffeln schlechter schälen als mit einem kleinen Gemüsemesser.“ Annelie und Max (beide 8) wundern sich, dass Rapsöl in die Suppe kommt. Zwischen den Gängen bleibt sogar noch Zeit für Ratespiele rund um Lebensmittel wie Gemüse und Obst mit Lisbeth Stüve.
Ruckzuck ist nach dem gemeinsamen Gebet der Topf mit Möhrensuppe bis auf einen kleinen Becher geleert. Danach steht der Nudeltest mit verbundenen Augen an. Bis auf fünf Kinder liegen die kleinen Feinschmecker mit ihrem Urteil „das sind keine Vollkornnudeln“ falsch. Auch das Hauptgericht und der Nachtisch schmecken gut.
Das gemeinsame Essen und die Tischgespräche runden das Kochererlebnis ab. „Die Teilnehmer lernen mit den Arbeitsgeräten in der Küche umzugehen, lernen verschiedene regionale und saisonale Lebensmittel und Tischkultur kennen sowie Müllvermeidung und -trennung. Am dritten Kurstag erhalten sie einen Ordner mit allen Rezepten, die wir zubereitet haben, damit sie diese zu Hause nachkochen können“, stellt Helga Beck in Aussicht.
Anfangs kamen vier Kinder zum Kochkurs, heute sind es zehn. Mehr Kinder könnten von drei Landfrauen nicht betreut werden, und zudem ist die Küche im Gemeindehaus zu klein für eine größere Kochgruppe.
„Wir haben von 2010 bis März 2020 insgesamt 50 Kinderkochkurse durchgeführt. Der erste nach Corona fand dann im Herbst 2022 statt“, so Helga Beck. Das Projekt wird nächsten Herbst fortgeführt.
Helga Beck nimmt die Anmeldungen für die Kinderkochkurse unter z 06187 91909 entgegen.
fau