Bulldog-Treffen der IGHL findet möglicherweise zum letzten Mal statt Neuauflage in kleinerem Format

Freuen sich auf das von der IGHL organisierte Bulldog-Treffen am Baiersröderhof am 10. September (von links): die Vorstandsmitglieder Thomas Reinhardt, Markus Frank, Dr. Theo Jachmann, Michael Kapeller und Ex-Pächter Walter Scheuerle. Bild: Thomas Seifert

Hammersbach/Nidderau – Nach vier Jahren Pause organisiert die Interessengemeinschaft Historischer Landmaschinen (IGHL) für Sonntag, 10. September, von 9.30 bis 17 Uhr am Baiersröderhof zwischen Ostheim und Marköbel wieder ein Bulldog-Treffen. Allerdings wird es kleiner ausfallen als die vergangenen Veranstaltungen, informieren Vorstandsmitglieder im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die IGHL wurde vor 34 Jahren von einer Schar technikbegeisterter Bulldog-, Traktoren- und Landmaschinenfreunde gegründet, die Spaß an der historischen Technik haben. „Daran hat sich bei unseren Mitgliedern bis heute nichts geändert, aber viele sind in die Jahre gekommen, einige Gründer bereits verstorben“, erläutert Thomas Reinhardt, Schriftführer und zuständig für Finanzen. Auch sei der große „Boom der Bulldogs“ vorbei, das Interesse von Besuchern bei vergleichbaren Events stark zurückgegangen, fügt Vorstandssprecher Markus Frank hinzu. Einige Vereine, die sich damals gegründet hätten, gäbe es heute nicht mehr. „Die heutigen 30- bis 50-Jährigen, einst der Stamm der Gründer, haben ganz andere Interessen“, meint er.

Hinzu komme, dass behördliche Auflagen und die damit verbundenen Kosten eine zweitägige Veranstaltung mit mehreren tausend Besuchern finanziell für die IGHL nicht mehr zu stemmen sei, betont Michael Kapeller. Auch personell sei der Verein – trotz nominell noch 140 Mitgliedern – nicht mehr in der Lage, eine Großveranstaltung zu organisieren. Negativ sei bei zurückliegenden Veranstaltungen auch gewesen, dass einige Camper respektlos gegenüber anderen Besuchern „nachts wilde Partys gefeiert haben, die mit dem Anlass nichts zu tun hatten“, erinnert sich Reinhard.

Nichtsdestotrotz wollen die Verantwortlichen der IGHL an die Tradition der Brauchtumsfeste auf dem Baiersröderhof, die in Spitzenzeiten bis zu 16 000 Besucher auf das Gelände der Staatsdomäne lockten, in diesem Jahr noch einmal anknüpfen. Die IGHL wird wieder von Gründungsmitglied und Ex-Pächter Walter Scheuerle unterstützt, für den im kommenden Jahr ein Lebensabschnitt auf der Staatsdomäne zu Ende geht – er zieht zu seinen Söhnen nach Sachsen-Anhalt auf deren landwirtschaftlichen Betrieb.

„Es wird ein eintägiges kleines Bulldog-Treffen werden, zu dem wir zwischen 300 und 400 Teilnehmer und Besucher erwarten. Es wird Essens- und Getränkestände geben, eine Hüpfburg für die Kinder und weitere Stände von kommerziellen Anbietern für Fachbücher, Andenken, Antikem, Modelltraktoren und Honig“, kündigte Frank an. Man habe versucht, noch weitere Händler zu gewinnen, „aber einige haben während Corona ihren Laden dichtgemacht“, so die Erfahrung von Kapeller.

Vorstandsmitglied Dr. Theo Jachmann wird zusammen mit seinem Sohn aus seinem umfangreichen Fuhrpark von historischen Traktoren und Landmaschinen elf verschiedene Szenarien auf dem Festgelände aufbauen. „Zum Beispiel eine Abfolge von Arbeiten vom Säen über die Pflege der Felder, der Ernte bis hin zum Abtransport des Korns werden wir die passenden Maschinen und Fahrzeuge präsentieren“, freut sich der Bulldog-Fan, seine „Schätzchen“ einer interessierten Besucherschar zeigen zu können.

„Die Veranstaltung ist für Besucher kostenfrei, so wollen wir auch Familien animieren, zu unserem Fest auf den Baiersröderhof zu kommen. Denn es könnte die letzte Veranstaltung in diesem einmaligen Ambiente sein, weil wir noch nicht wissen, wer Nachfolger als Pächter wird und ob dann dort noch solch eine Veranstaltung möglich oder gewollt ist“, sagt Thomas Reinhardt.

Von Thomas Seifert