Neue Nachhaltigkeitsaktion auf dem Wochenmarkt Plastikfreies Einkaufen wird belohnt

Zur Anschauung vergrößert: Der eigentliche Grimm-Taler hat den Umfang einer Euro-Münze, vorgestellt wurde er von Kathrin Weingärtner (Hanau Marketing GmbH), Marktbeschicker Helmut Vulpius, Lena Uhrig (Heraeus), Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Thomas Burkart (Vorsitzender des Hanauer Wochenmarktvereins) und Philipp Nitzsche (Heraeus, von links).

Hanau – In einer Märchenstadt gibt es natürlich auch Taler, könnte man jetzt sagen. In Hanaus Fall sind diese Taler zwar nicht golden, aber dafür aus Holz, genauer gesagt aus unbehandeltem, komplett recycelbarem Altholz ohne Chemie – und damit nachhaltig. Genau das ist die Idee hinter dem neuen Grimm-Taler, den die städtische Hanau Marketing GmbH (HMG) gemeinsam mit dem Wochenmarktverein der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Beim Grimm-Taler handelt es sich um ein Bonus-Sammel-System: Wer bei seinem Einkauf auf dem Hanauer Wochenmarkt seine eigene Tasche, Korb oder Mehrwegbehälter – selbstredend alles keine Einwegplastikprodukte – mitbringt oder die auf dem Wochenmarkt erhältliche „Gude Tüte“, die aus Kartoffelstärke hergestellt wird, dabei hat, erhält an den Ständen zur Belohnung einen Grimm-Taler. Wer 20 Holz-Taler gesammelt hat, kann diese im Unverpacktladen „Mittendrin“ des Behindertenwerks Main-Kinzig in der Römerstraße 1/Ecke Marktplatz einlösen und erhält dafür einen Zehn-Euro-Grimmscheck. Der Einkaufsgutschein kann bei rund 350 Partnern aus Handel, Dienstleistung und Gastronomie – ab dem 1. Oktober wie berichtet auch digital per Handy – eingelöst werden. Gegen Grimmschecks eingetauscht werden können die Taler erstmals ab Samstag, 15. Oktober.

Der Grimm-Taler ist im Rahmen der Kampagne „Guder-Mehrweg-Bonus“ ein weiterer Baustein bei dem Ziel, den Hanauer Wochenmarkt plastikfrei zu gestalten. „Der Wochenmarkt bietet einen weiteren Anreiz für nachhaltiges Einkaufen und setzt dafür mit dem Grimm-Taler ein klares Zeichen“, wird Oberbürgermeister Claus Kaminsky diesbezüglich in einer städtischen Mitteilung zitiert.

Laufen soll die Aktion zunächst einmal befristet bis zum 12. November. Zum Start hat die HMG 7500 Stück des Talers in der Größe einer Euro-Münze bei einem Hanauer Unternehmen produzieren lassen. Bei entsprechender Nachfrage könnte freilich nachproduziert werden, sagte Kaminsky.

Grundsätzlich solle das Projekt aber ohnehin langfristiger angelegt sein, so der OB. In welcher Form der Grimm-Taler nach dem 12. November fortgeführt wird, soll nach den Erfahrungswerten noch abgeleitet und zwischen allen Beteiligten besprochen werden. Mit dem Wochenmarktverein sei vereinbart worden, die Einführungsphase zu evaluieren, um den Grimm-Taler dann Anfang 2023 zu einer dauerhaften Einrichtung auf dem Wochenmarkt zu machen.

Die Idee des Grimm-Talers entstand übrigens unter dem Dach des Hanauer Familienkonzerns Heraeus: Die Mitarbeiter Lena Uhrig und Philipp Nitzsche hatten im Rahmen einer Heraeus Excellence Start-up-Challenge als Regionalwährungs-Idee einen Grimm-Taler konzipiert, die von der HMG zum Anlass genommen wurde, daraus das neue Bonus-Sammel-System für den Hanauer Wochenmarkt zu kreieren.
 das