Sparkasse Hanau: Geschäftszahlen 2018 über Plan

v.l.: Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, und Nils Galle, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau. Foto: Sparkasse Hanau

Die Sparkasse Hanau hat im Jahr 2018 einen Geschäftsertrag von 111,3 Millionen Euro erzielt. Beim Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte die Sparkasse Hanau 45,8 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis nach Bewertung, also nach Wertberichtigungen, lag bei 40,4 Millionen Euro. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, auf der Jahrespressekonferenz des Instituts mit.

Nach Abzug des neutralen Ergebnisses, der Steuerzahlungen und der Reservendotierung weist die Sparkasse  einen Jahresüberschuss von neun Millionen Euro aus. Das Gesamtkapital steigt damit auf rund 490 Millionen Euro.

Wiedemeier führte dieses Ergebnis auf höhere Erträge im Kundengeschäft zurück. So stieg die Zahl der Girokonten erneut deutlich an: Die Sparkasse hat im Jahr 2018 rund 6.700 neue Girokonten eröffnet.

Getragen wird das Ergebniswachstum auch durch das Kreditgeschäft. So erhöhten sich die Forderungen an Kunden von 2,88 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 2,89 Milliarden Euro im Jahr 2018. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2018 rund 1.350 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 265 Millionen Euro ausgereicht. „Wir profitieren damit von der guten Entwicklung in unserem Geschäftsgebiet, insbesondere von der positiven Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Hanau und im Altkreis Hanau“, erklärte Wiedemeier.

In diesem Zusammenhang berichtete der Sparkassenchef über den Stand der Vermarktung von 372 sanierten Wohnungen auf dem Teilgebiet der ehemaligen Triangle-Housing, den die Sparkasse übernommen hat. „Der Verkauf der Wohnungen läuft hervorragend. Inzwischen konnte für rund 230  Wohnungen eine Ankaufserklärung abgeschlossen werden“, so Wiedemeier.

Ebenfalls erfolgreich verlief das Depotgeschäft. So stieg das Geldvermögen (Spareinlagen und Depotvolumen) der Privatkunden im Jahr 2018 um rund 100 Millionen Euro auf rund 3,75 Milliarden Euro. Wiedemeier kündigte an, das Wertpapiergeschäft weiter ausbauen zu wollen. „Um dies zu erreichen, steht unseren Kunden exklusiv der Sparkasse Hanau Grimmfonds zur Verfügung. Dies ist ein vermögensverwaltender Fonds, der aussichtsreiche und Erfolg versprechende Mischfonds des Gesamtmarktes in nur einer Einzelanlage bündelt. 2.707 Kunden halten den Grimmfonds in ihrem Depot. Das derzeitige Depotvolumen beträgt rund 46 Millionen Euro“, erläuterte der Vorstandschef.

Darüber hinaus hat die Sparkasse stets die Entwicklung der Kosten im Blick gehabt. Die Sach- und Personalkosten sind, wie in der Unternehmensplanung kalkuliert, nur leicht gestiegen. Durch den Rückgang im Zinsergebnis – eine Folge der anhaltenden Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank – ist die Kosten-Ertrags-Relation leicht gestiegen. Dieses Verhältnis gibt an, wie viel Cent ausgegeben werden, um einen Euro zu verdienen.

Die Kosten-Ertrags-Relation lag im Jahr 2018 bei 58,9 Prozent gegenüber 57,1 Prozent im Jahr 2017.

Wiedemeier kündigte an, die digitalen Angebote weiter auszubauen. So hat die Sparkasse ein Digitales Business Center für Geschäfts- und Gewerbekunden sowie ein Digitales BeratungsCenter für Privatkunden eröffnet. Damit wurde ein Angebot an Geschäft- wie Privatkunden geschaffen, die das stationäre Angebot nur sehr eingeschränkt wahrnehmen können, da sie beruflich stark eingebunden sind. Ziel ist es, diesen Kunden auf dem präferierten Kontaktkanal ein ganzheitliches Beratungsangebot ohne Leistungsnachteil anzubieten. Die Beratung erfolgt dabei ausschließlich über die medialen Kanäle und das Telefon. Dabei ist auch eine Videoberatung möglich. Hierbei können bei komplexeren Beratungsthemen auch Fachberater, beispielsweise aus dem Baufinanzierungsgeschäft, hinzugezogen werden.

Zum Ausbau des Digitalangebots gehört auch die Einführung des Elektronischen Postfachs (ePostfach). Als integrales Kommunikationscenter bündelt es im gesicherten Bereich der Internet-Filiale die Kommunikation zwischen Kunden und Sparkasse. So können Institute etwa im Gegensatz zur normalen E-Mail auch sensible und sicherheitsrelevante Dokumente wie AGB-Änderungen rechtssicher versenden. Gleichzeitig bietet die Lösung eine integrierte Langzeitablage für Kontoauszüge und andere Dokumente der Sparkasse Hanau sowie der Verbundinstitute.

Seit Neuestem erhalten Kunden mit dem Elektronischen Safe ein digitales Schließfach für eine sichere Dokumentenverwaltung. Er ist, wie das ePostfach auch, in die Internet-Filiale integriert, so dass Dokumente einfach aus dem ePostfach verschoben werden können. Kunden können etwa ältere Kontoauszüge oder Vertragsunterlagen von Verbundpartnern dort ablegen.

Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, erläuterte die derzeitige Situation auf dem deutschen Bankenmarkt, insbesondere vor dem Hintergrund beginnender Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank sowie der Rettung der Nord/LB.

Kaminsky hob hervor, dass es wichtig sei, dass Banken tragfähige Geschäftsmodelle besäßen. „Ohne strategische und operative Anpassungen werden zinsabhängige Geschäftsmodelle im Niedrigzinsumfeld nicht funktionieren, ohne die Öffnung hin zu den digitalen Ansprüchen der Kunden werden traditionelle Institute von den neuen Anbietern im FinTech-Bereich überholt. Nur wer bereit und in der Lage ist, sich mit den neuen Umständen zu entwickeln, wird langfristig bestehen können. Auf diesem Gebiet sind die Sparkassen sehr gut aufgestellt“, erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende.

Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, hob hervor, dass „die Sparkassen mit ihrem auf die örtliche Bevölkerung und die lokale mittelständische Realwirtschaft ausgerichteten Bankgeschäft die ortsnahe Versorgung mit Bankdienstleistungen sicherstellen“, so Stolz. Dabei hätten sich die Sparkassen hohes Vertrauen bei den Menschen erarbeitet.

Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende wies auch auf das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse hin. Demzufolge hat das Institut im vergangenen Jahr 546 Vereine, Initiativen und Institutionen mit rund einer Million Euro in Form von Spenden und durch Sponsoring unterstützt.  

Sparkasse Hanau in Zahlen

Kennzahlen nach HGB in Millionen Euro 2018 2017

Zinsergebnis 87,8 90,6

Provisionsergebnis/sonst. Erträge 23,6 23,6

Geschäftsertrag 111,3 114,3

Verwaltungsaufwand 65,7 65,5

Betriebsergebnis vor Bewertung 45,8 49,3

Betriebsergebnis nach Bewertung 40,4 49,8

Jahresüberschuss 9,0 9,0

Kosten-Ertrag-Rel. (%) 58,9 57,1

Forderungen an Kunden 2.891 2.880

Privatkunden 1.237 1.213

Unternehmen/Sonstige 1.654 1.667

Verbindl. ggü. Kunden 2.971 2.870

Privatkunden 1.950 1.837

Unternehmen/Sonstige 1.021 1.033

Geldvermögen 3.748 3.649

Bilanzsumme 4.631 4.506

Mitarbeiter 644 638

Auszubildende 36 42

Filialen (inkl. SB-Filialen) 37 37