Konzert auf dem Friedhof in Jügesheim Feierlicher Rahmen für Gesang und Klavierspiel

Carmen Lang (Sopran) und Julia Fischer (Klavier) gaben ein zauberhaftes Konzert im Rahmen der Reihe der Friedhofskonzerte. Zuvor führte Christina Breuninger von den Stadtwerke interessierte Rodgauer zu den diversen Grabformen der Anlage sowie zum Verabschiedungsraum. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Bereits zum dritten Mal luden Stadt und Stadtwerke zu musikalischen Klängen in die Trauerhalle des Jügesheimer Waldfriedhofs ein. In Anwesenheit des Ideengebers Werner Kremeier, füllten Sopranistin Carmen Lang und die Konzertpianistin Julia Fischer den Saal mit gekonnt und einfühlsam vorgetragenen Klängen.

Um es vorweg zu nehmen: Der Bitte des Publikums nach einer Zugabe kamen die beiden Künstlerinnen umgehend nach. So applaudierte das Auditorium abschließend nach den Klängen von George Gershwins Summertime. Zuvor boten die beiden Damen eine Stunde lang eine Kostprobe ihres Könnens.

Die musikalische Reise begann im barocken Italien mit den Stücken aus der Feder des Antonio Caldara und von Francesco Durante. Dann folgte der Sprung in die Romantik zu Felix Mendelsohn und weiter bis ins 20. Jahrhundert zu Richard Strauss. Die letzten vier Kompositionen des Programms gehörten Franz Schubert.

Das Friedhofskonzert organisierten die Stadtwerke Rodgau in Kooperation mit dem städtischen Amt für Kultur, Sport und Ehrenamt (AKSE). Die Stadtwerke zeichnen zuständig für die Friedhöfe in Rodgau, so galt es, diesen Ort mit Kultur zu bereichern. Darüber hinaus war dieses dritte Friedhofskonzert erneut eine Plattform für städtische Kultur(förder)preisträger, wie Martin Winter am Rand des Konzerts erläuterte.

Die Gesangssolistin Carmen Lang erhielt 2008 den Kulturförderpreis der Stadt. Die Sängerin trat gemeinsam mit Julia Fischer vor die Zuhörer. Laut Gabriele Ziegler (AKSE) engagierten die Veranstalter mit der gebürtigen Ukrainerin eine international gefragte Konzertpianistin.

Den konzertanten Teil des Nachmittags läutete der Stadtwerke-Betriebsleiter Dieter Lindauer mit seiner Begrüßung ein; danach führte Winno Sahm durch das Programm. Wie gewohnt wortgewandt und informativ, gewährte der städtische Kulturdezernent dem Publikum Einblicke in das Leben und Schaffen der Komponisten.

Begonnen hatte der Nachmittag eine Stunde zuvor mit einer Führung über den Jügesheimer Waldfriedhof.

Christina Breuninger von den Stadtwerken führte gut zwei Dutzend Bürger zunächst zum Verabschiedungsraum des Friedhofs. Bereits vor dem Sommer 2013 bildete sich eine Arbeitsgruppe aus hiesigen Bestattungsunternehmen, Stadtwerke-Mitarbeitern sowie christlichen und muslimischen Geistlichen. Am Ende der Arbeit stand der Verabschiedungsraum, der mit seiner wohnlichen Atmosphäre Gelegenheit für einen ungestörten Abschied vom Verstorbenen gibt.

„Immer mehr Bürger tendieren bei der Bestattungsform zu Urnen“, erläuterte Christina Breuninger. Der Satz liegt heute bei gut 80 Prozent. Gefragt sind auch die pflegefreien Gräber. Diese Grabformen sind pflegeleicht, allerdings entfällt für die Hinterbliebenen somit das Grab als Ort für die Erinnerungssymbole.

Damit Kerzen, Blumen und Engelsfiguren einen angemessenen Platz finden, steht seit wenigen Jahren das Kunstwerk in Form eines Bootes mit seinen beiden Stelen zur Verfügung. Dort lassen sich Blumen platzieren.

Die Friedhofsverwaltung steht für Fragen der Bürger gerne zur Verfügung, Telefon 06106 8296 4604.