Notunterkunft in Hainhausen vorläufig abgebaut Sportler können wieder trainieren

Für Trainingszwecke ausreichend: Das Handballfeld der städtischen Sporthalle Hainhausen ist freigeräumt. Die Ausstattung der Notunterkunft steht aber noch neben dem Spielfeld bereit. Feldbetten, Stellwände und Bodenbelag können innerhalb weniger Stunden wieder aufgebaut werden.

Hainhausen – Die Sportler der SG Hainhausen und die Schüler der Geschwister-Scholl-Schule können die städtische Sporthalle Hainhausen vorerst wieder benutzen, wie die Stadtverwaltung meldet. Der Grund: Die Halle wird derzeit nicht als Notunterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine benötigt.

Vor vier Wochen hatte die Stadt die Sporthalle in ein provisorisches Massenquartier verwandelt. Damals hatte sie erwartet, innerhalb kurzer Zeit viele Geflüchtete unterbringen zu müssen.

Die aktuelle Situation stellt sich anders dar, wie es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus heißt: „Die Menschen, die in Rodgau bereits angekommen sind, haben oft eine private Bleibe gefunden oder leben in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises Offenbach. Im Moment scheint es, dass dieses System insgesamt funktioniert. Zudem wird derzeit keine so hohe Zahl von Geflüchteten in Rodgau erwartet, dass die Sporthalle belegt werden müsste.“

Damit die Sportler keine unnötig starken Einschränkungen hinnehmen müssen, steht die Halle vorläufig wieder dem Sport zur Verfügung. Städtische Mitarbeiter und Ehrenamtliche aus den Reihen der SGH-Handballer haben die 102 Feldbetten zur Seite geräumt und den größten Teil der Bodenmatten aufgerollt. Die Sachen stehen und liegen am Rand der Halle – bereit dazu, im Ernstfall innerhalb weniger Stunden wieder aufgebaut zu werden.

Trotz der gestapelten Feldbetten und Umzugskartons ist das komplette Handballfeld wieder für den Trainingsbetrieb frei. Punktspiele vor Publikum sind allerdings nicht möglich, weil die Zuschauertribüne nicht ausgefahren werden kann. Die Halle ist täglich von 16 bis 22 Uhr durch den Vereinssport belegt, in erster Linie durch die SG Hainhausen. Handballer trainieren dort in allen Altersgruppen von Kindern bis zu Senioren. An jeweils einem Tag pro Woche stehen auch Volleyball, Badminton und Turnen auf dem Belegungsplan.

Wie lange die Halle wieder dem Sportbetrieb dient, lässt sich nicht absehen. Die weitere Entwicklung des Kriegs und der Fluchtbewegung sei „kaum verlässlich einzuschätzen“, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Rathaus. Damit sei es auch nicht möglich, längerfristig zu planen.

Die Stadt will weiterhin auf die Notwendigkeit vorbereitet bleiben, eine größere Anzahl Geflüchteter unterzubringen. Für diesen Fall stehen Helfer bereit, um die Notunterkunft rasch wieder einzurichten – notfalls innerhalb weniger Stunden.  
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