Die Hilfsbereitschaft in Rodgau für die Menschen in der Ukraine und für flüchtende Kriegsopfer ist ungebrochen groß. Fast täglich kommen Familien an, die private Kontakte nach Rodgau haben. Bürgermeister Hoffmann berichtete, Privatleute hätten im Rathaus inzwischen 50 Wohnungen angeboten – „teils möbliert, teils leer, teils zeitlich befristet, teils nicht“. Auch sei die Stadt in Kontakt mit Hotels. Das alles reiche aber nicht aus, um im Fall der Fälle schnell handlungsfähig zu sein – deshalb die große Notunterkunft.
Hoffmann und Schüßler betonten, ihnen sei klar, dass mit dieser Entscheidung in erster Linie den Handballern der Sportgemeinschaft Hainhausen (SGH) der Platz entzogen werde. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der nach einer langen Corona-Zwangspause Sport wieder hatte möglich sein sollen. Angesichts der katastrophalen Ereignisse sei allerdings Solidarität gefragt. Hoffmann: „Ich habe mit dem Vorstand der SGH gesprochen. Er zeigt großes Verständnis und trägt die Entscheidung mit. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Gibt es für die SGH-Handballer eine Ausweichmöglichkeit? „Leider verwalten wir einen Mangel“, wies der Rathaus-Chef auf den beschränkten Platz in Sporthallen hin.
Zwar rollt die große Flüchtlingswelle noch nicht. „Aber wir wollen vorbereitet sein“, schilderte Stadtrat Schüßler die Ausgangslage. Gewiss sei noch offen, wie viele Personen und welche kommen. Auch gebe es derzeit noch keinen Verteilungsschlüssel und im Kreis Offenbach auch noch keine offizielle Aufforderung, Plätze in Unterkünften zu schaffen. „Aber wir haben aus den Lehren der vergangenen Flüchtlingswelle gelernt und wollen der Entwicklung auf keinen Fall hinterherlaufen.“ Überdies sei bekannt, dass Hessen „mehr als 70 000 Menschen aus dem Kriegsgebiet aufnehmen möchte“.
bp