Zwischen Löschfahrzeug und Legomodell Feuerwehrmuseum Dietzenbach öffnet nach Winterpause

Bernhard Eifinger, Vorsitzender der Feuerwehrvereinigung (von links), Florian Jünger und Jürgen Ebert zeigen Exponate der diesjährigen Ausstellung im Feuerwehrmuseum. Im Hintergrund ist ein Löschfahrzeug aus dem 1950 zu sehen Foto: Dreger.

Dietzenbach (sd) – Sauber und gepflegt steht der Opel Blitz mitten in der Halle des Feuerwehrmuseums an der Rathenaustraße. Liebevoll restauriert und mit Schläuchen bestückt scheint das Löschfahrzeug aus dem Jahr 1950 auf seinen nächsten Einsatz zu warten. Und tatsächlich, das Fahrzeug rückt auch heute noch gelegentlich aus - wenn auch nur zu historischen Übungen. Bei diesen Gelegenheiten aber begeistert es regelmäßig die kleinen und großen Zuschauer.

Die Freude an diesem treuen Begleiter vergangener Zeiten ist auch Jürgen Ebert von der Feuerwehrvereinigung anzusehen. Seine Augen glänzen, während er Besuchern des gerade aus dem Winterschlaf wiedereröffneten Museums interessante Einzelheiten über das Fahrzeug erklärt und mit Feuerwehrkameraden darüber fachsimpelt.

Daneben steht, ebenso gepflegt und unübersehbar, eine funktionsfähige Saug- und Druckspritze von etwa 1890. Die beiden Exponate bilden den Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung. Drumherum ist viel über die Geschichte der Feuerwehr zu erfahren. Direkt am Eingang der Halle wird deutlich, dass in den Wintermonaten einiges in dem Gebäude geschehen ist.

Auch Schläuche brauchen Pflege

Der Blick fällt in den ehemaligen Schlauchturm. „Den Raum haben wir bisher als Lager genutzt“, sagt der 1. Vorsitzende der Feuerwehrvereinigung, Bernhard Eifinger. „Jetzt zeigen wir hier Geräte zur Schlauchreinigung und -Pflege.

Bis 1980 war das Museum noch als Dietzenbacher Feuerwache in Betrieb, in dem Turm wurden die Schläuche, nach der Reinigung, zum Trocknen aufgehängt. „Das hat schon einige Tage gedauert, bis so ein Schlauch wieder trocken und einsatzbereit war“, weiß Jürgen Ebert. In der heutigen Feuerwache an der Rodgaustraße gibt es für diese Arbeiten eine spezielle Reinigungs- und Trockenanlage.

Edith Petri, aus Mühlheim, kommt immer wieder gerne in das Museum und schaut sich in Ruhe alles an. „Mein Mann und ich haben in der Zeitung von der Eröffnung heute gelesen, und uns den Termin gleich für einen Besuch vorgemerkt“, sagt die einstige Dietzenbacherin, die mit dem Museum viele Erinnerungen verbindet. Ihr Vater, Heinrich Lehr, war lange Jahre Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach.

Ab sechs Jahren geht's los

Viel über die Entwicklung der Feuerwehr erzählen die Uniformen und Ausrüstungsgegenstände in den Vitrinen. Zahlreiche Strahlrohre, Atemschutzgeräte und -Masken zeigen einen Querschnitt durch die Geschichte der Brandbekämpfung. Auch ein spezieller Hitzeschutz- sowie ein Chemieschutzanzug sind Teil der Ausstellung. Mit viel Liebe zum Detail sind Modelle echter Feuerwehrfahrzeuge zu sehen, ebenso wie Lego Nachbauten des Museums und der heutigen Feuerwache.

„Das hier ist unser ältester, der ist von 1880“, erklärt Jürgen Ebert, und zeigt auf einen Messinghelm auf der Vitrine. Zusammen mit rund 20 anderen Exemplaren aus Leder, Stahl oder dem heute gebräuchlichen Kunststoff zeigt er in einer Sonderausstellung die Entwicklung des Feuerwehrhelms im Laufe der Jahrzehnte.

Wer sich bereits früh für die Feuerwehr interessiert, kann ab dem sechten Lebensjahr in die Kinder- und ab dem zehnten Lebensjahr in die Jugendfeuerwehr eintreten. In diesem Jahr feiert diese bereits ihr 50 jähriges Bestehen in Dietzenbach. Auf einer Stellwand erzählen Bilder Geschichten über die Ausbildung und Erlebnisse der jungen Brandschützer in den vergangenen Jahren.

Bis Ende Oktober ist das einzige Feuerwehrmuseum im Kreis Offenbach jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. „Im letzten Jahr hatten wir rund 250 Besucher hier“, erzählt Bernhard Eifinger. „Für Schulklassen, Kindergärten oder andere Gruppen bieten wir auch Sonderführungen an“, fügt er hinzu.

Informationen zur Feuerwehrvereinigung, zum Museum oder Kontakt zur Terminvereinbarung gibt es unter ?06074/28404 oder im Internet: www.feuerwehr-dietzenbach.de.