Feuerwehrmuseum ist nach der Winterpause wieder offen „Vom Löscheimer bis zur Motorspritze“

Gemeinsam mit seinem Papa ging auch der dreijährige Lennart auf Entdeckungstour durch das Museum Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – „Wir haben in der Zeitung von der Eröffnung gelesen“, erzählte Andrea Kopf, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn Alexander zum Feuerwehrmuseum an der Rathenaustraße gekommen war.

Spätestens als Alexander das Bild mit dem Feuerwehrauto gesehen hatte, stand für die Familie aus Bieber ein Besuch im Museum fest. „Ich finde es toll, dass es sowas gibt und man sich das alles genau anschauen kann“, sagte Kopf.

Gemeinsam mit seinen Eltern lief der dreijährige Alexander aufmerksam zwischen Vitrinen mit Modellautos sowie einem Legonachbau der Dietzenbacher Feuerwache und den großen Ausstellungsstücken umher und zeigte mit dem Finger auf ständig neue Entdeckungen. Den kleinen Hebel an der Notrufsäule zog er auf dem Arm seiner Mutter sitzend gleich mehrfach und freute sich über die gelbe Lampe, die oben blinkte.

Zahlreiche Helme, Atemschutzmasken, Strahlrohre oder Hitze- und Chemieschutzanzüge erzählen in den Räumen des Museums etwas über die Arbeit der Brandschützer.

Am Wochenende wurden dort nach der Winterpause erstmals wieder die Tore für Besucher geöffnet und bieten fortan mit dem diesjährigen Thema „Vom Löscheimer bis zur Motorspritze“ einen Einblick in die Entwicklung des Feuerlöschens von der Eimerkette mit dem Lederlöscheimer bis zum ersten vollmotorisierten Dietzenbacher Löschfahrzeug aus den 1950er Jahren.

Von der vierrädrigen Handdruckspritze in der Museumshalle, die etwa aus dem neunzehnten Jahrhundert stammt, war auch eine ähnliche in Dietzenbach im Einsatz, berichtete der Vorsitzende der Feuerwehrvereinigung, Bernhard Eifinger. Um zum Einsatzort zu kommen, waren damals noch Pferde nötig, oder das Ganze musste per Hand gezogen werden. „Das war alles noch echte Handarbeit“, sagte Eifinger. Für das Löschwasser waren Eimer nötig. „Damals musste jeder Bürger einen Löscheimer zu Hause haben“, erläuterte Hagen Denz, von der Museumsgruppe. „Wenn dann die Sirenen angingen, musste jeder mit seinem Eimer kommen und bei der Eimerkette helfen um die Druckspritze mit Wasser zu befüllen.“

Ab den 1920er Jahren waren die Löschgeräte dann mehr und mehr motorisiert.

Von der zweirädrigen Druckspritze um das Jahr 1860, die mit vier Mann besetzt etwa 80 bis 100 Liter Wasser in der Minute fördern konnte, über die vierrädrige Saug- und Druckspritzpumpe, die mit acht Mann zwischen 200 und 300 Litern Löschwasser pro Minute schaffte, bis zum Herzstück der Ausstellung, dem Opel Blitz Löschfahrzeug von 1950, dass bis Mitte der 1970er Jahre in Dietzenbach im Einsatz war, gibt es im einzigen Feuerwehrmuseum des Kreises Offenbach viel über die Entwicklung des Feuerlöschens im Laufe der Jahrzehnte zu erfahren.

Wer selbst Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau werden möchte, kann ab dem sechsten Lebensjahr in die Kinderfeuerwehr eintreten. Mit zehn Jahren geht es in die Jugendfeuerwehr und ab dem vollendeten 17. Lebensjahr nach bestandener Prüfung in die Einsatzabteilung.

Das Feuerwehrmuseum ist bis Ende Oktober jeden Sonntag von zehn bis zwölf Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet, der Eintritt ist frei. „Für Schulklassen, Kindergärten oder andere Gruppen bieten wir auch Sonderführungen an“, informiert Eifinger.

Kontakt zur Feuerwehrvereinigung oder zum Museum gibt es unter der Rufnummer Telefon 06074/28404 sowie im Internet: auf der Seite feuerwehr-dietzenbach.de.