Besitzerin von Sammy startet Spendenaktion, um Operation zu finanzieren Zwölfjähriger Kater überlebt nur dank einer Bluttransfusion

Nachdem der zwölfjährige Kater Sammy von einem Auto angefahren wurde, überlebte er nur dank einer Bluttransfusion. Sammys Beitzerin Alina Schrodt versucht nun, mit einer Spendenaktion die Operation zu finanzieren. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Katzen haben bekanntlich neun Leben. Eines weniger, hat jetzt der kleine Dietzenbacher Mischlingskater Sammy. Denn als er sich am Freitag, 12. Juli, wie jeden Tag auf seine Runde über den Hexenberg begibt, ahnt er nicht, dass er eines der neun Leben verliert. Eigentlich ist Sammy mit seinen zwölf Jahren schon sehr erfahren, doch er wird am helllichten Tag in einen Unfall verwickelt und dabei schwer verletzt. Irgendwie hat der kleine Kater mit dem lustigen Katzenbart unglaubliches Glück, denn durch das beherzte Eingreifen einer Anwohnerin überlebt der kleine Tiger den Unfall. Da Sammy weder gechippt noch markiert ist, erfährt Besitzerin Alina Schrodt zunächst nichts von dem Unglück.

„Das eine Katze mehrere Tage weg bleibt, ist eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch es waren schlimme Tage, weil Sammy noch nie solange weg geblieben ist“, sagt die 22 jährige Biologie-Studentin. „Ich war zehn Jahre alt, als ich Sammy geschenkt bekommen habe“, erzählt sie. „Er ist für mich wie ein Freund und begleitet mich schon mein halbes Leben.“

Die Suche nach Sammy in der Umgebung ist erfolglos, deshalb stöbert sie in den Sozialen Netzwerken. Schließlich wird sie bei Facebook auf der Seite der Tierklinik in Egelsbach fündig. Sie fährt sofort dorthin und erfährt, dass Sammy in der Stettiner Straße von einem Auto angefahren wurde. Eine Nachbarin habe ihn gefunden und in die benachbarte Tierarztpraxis Schöppenthau gebracht. Sofort habe man den kleinen Kerl untersucht, verarztet und in die Tierklinik Egelsbach überführt. Dort diagnostizieren die Ärzte eine schwere Beckenfraktur mit hohem Blutverlust in den Bauchraum. Die Erstversorgung verläuft erfolgreich und das Morphium nimmt dem kleinen Vierbeiner die Schmerzen. „Wir haben viele Katzen, die durch Fahrzeuge verletzt werden“, erklärt eine Mitarbeiterin der Tierklinik auf Nachfrage. „Natürlich werden die Tiere bei uns erstversorgt und die Besitzer kontaktiert.“ Wenn der Besitzer nicht ermittelt werden kann, dann spricht sich die Tierklinik mit den Tierheimen in der Umgebung ab, auch, wer die Kosten für die Weiterbehandlung trägt. „Es ist so tragisch“, sagt Schrodt. „Ich war so froh, dass ich Sammy gefunden habe und er noch lebt.“ Doch dann kommt der Schock: Durch den hohen Blutverlust braucht er zunächst eine Bluttransfusion, erst danach kann die eigentliche Operation beginnen. Schrodt sucht eine Katze, die Blut spenden kann und wird letztlich fündig. Doch die Kosten für die anschließend Operation belaufen sich auf ungefähr 4000 Euro. „Ich bin Studentin und kann nur nebenbei arbeiten“, erzählt die angehende Naturwissenschaftlerin. „Aber Sammy und ich sind schon sehr lange zusammen, ich kann ihn doch nicht sterben lassen.“ So entschließt sie sich und willigt in die Operation ein.

Für einen Außenstehenden mag ihre Entscheidung unverständlich wirken, doch wenn es um das eigene Tier geht, dann entscheiden viele Menschen so, wie Alina Schrodt.

Die Operation verläuft gut und der kleine Liebling befindet sich auf dem Weg der Besserung. Da Sammy nicht versichert ist, muss die Studentin die Kosten selbst tragen.

Eigentlich wäre der Autofahrer, der den Unfall am 12. Juli vermutlich zwischen 14 und 16 Uhr verursacht hat, eventuell haftbar, aber er hat sich aus der Verantwortung gestohlen und ist geflüchtet. Für eine Studentin sind 4000 Euro eine Menge Geld, das Schrodt nicht hat.

Deshalb muss sie einen Kredit aufnehmen und beschließt, zur Finanzierung der Opertation eine Spendenaktion zu starten. Auf der Seite „leetchi.com/c/operation-fuer-sammy“ kann sich jeder Tierfreund gerne beteiligen.

Eine Bitte hat Alina Schrodt noch: „Wenn ein Autofahrer merkt, dass er ein Tier angefahren hat, dann möchte er nicht einfach wegfahren, sondern sich um das verletzte Tier kümmern“, sagt sie. „Hinter einem Tier steckt nicht nur das Lebewesen, sondern auch Menschen mit Gefühlen.“

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Unglaublich

Alina, wir drücken dir Daumen. LG Nicole & Roger