Der europäische Gedanke wird an der Heinrich-Heine-Schule gelebt Integration und Toleranz

Staatssekretär Manuel Lösel war zu Besuch bei der Heinrich-Heine-Schule. Dort kam ihm eine ehrenvolle Aufgabe zu: Er durfte den Europabaum der Schule angießen. Foto: Gebhardt

Dreieich (sina) – Sonne und Wasser – beides ist essentiell, damit Pflanzen wachsen können. Und beides bekam der Neuzugang im Garten der Dreieicher Heinrich-Heine-Schule zu Genüge, als Schüler und Lehrer den frisch ernannten „Europabaum“ einweihten, der nun als Zeichen für Integration und Toleranz steht. Manuel Lösel, Staatssekretär des Hessischen Kultusministeriums, besuchte zur alljährlichen Europawoche die Sprendlinger Gesamtschule und übernahm das „Angießen“ der jungen Linde, die dem Anlass entsprechend feierlich mit bunten Bändern geschmückt wurde.

Mit dem Pflanzen des symbolträchtigen Europabaumes wird das Motto der diesjährigen Europawoche „Natürlich Europa“ aufgegriffen. Aber „natürlich“ hat mehr als nur eine Bedeutungen und wird an der Heinrich-Heine-Schule seit fast 25 Jahren gelebt: Mit einem natürlichen und vor allem toleranten Miteinander innerhalb Europas, das unter anderem durch Austauschprogramme und Begegnungsfahrten gefördert wird.

„Eure Schule ist etwas ganz Besonderes, hier wird Toleranz hervorragend gelebt“, richtet sich Lösel an die Schüler. „Nutzt die Chancen, die ihr hier habt!“ Sein Besuch führt den Staatssekretär durch die unterschiedlichen Projekte, die die Klassen der seit 1992 zertifizierten „hessischen Europaschule“ vorbereitet haben.

Alle Jahrgänge sind in die Europawoche eingebunden und so geht es von der Turnhalle, wo die Jahrgangstufen fünf und sechs Plakate zu europäischen Märchen ausgestellt haben, zum Asyl-Planspiel der neunten und zehnten Klasse. „Das Projekt findet in Kooperation mit dem EU-Informationszentrum Europe Direct Relais Rhein-Main statt“, erläutert Susanne Stein, Europaschulkoordinatorin der Heinrich-Heine-Schule. „Die Schüler spielen dabei durch, wie eine Entscheidung im EU-Parlament abläuft.“ Dann noch ein kurzer Besuch in einer der „Deutsch als Zweitsprache-Klassen“, bevor es für den Staatssekretär zur abschließenden Einweihung des Europabaumes geht.

„Das war ein absoluter Premiumtag für mich“, resümiert Lösel nach seinem ausgiebigen Rundgang. Den ganzen Vormittag verbrachte der Staatssekretär in Dreieich und ließ sich bei seinem Ausnahmetermin fernab von Schreibtisch und Konferenzräumen nicht hetzten. „Es ist wirklich bemerkenswert, wie viel Zeit er sich für uns nimmt“, sagt Schulleiterin Sigrid Harnischfeger und freut sich über das offenkundige Interesse und bekommt sogar noch ein besonderes Schmankerl: Nachdem der Chor der fünften Klasse Michael Jacksons „We Are The World“ gesungen hat, setzt sich Lösel, der selbst Musik studiert und unterrichtet hat, persönlich ans Keyboard und stimmt zum Geburtstag der Schulleiterin „Happy Birthday“ an.

Bei strahlendem Sonnenschein wird schließlich der Baum angegossen – gepflanzt wurde er bereits vorher – und damit symbolisch zum Leben erweckt. „Die Idee des Europabaumes hatten die Schüler gehabt“, betont Stein und bestätigt damit einmal mehr, dass Toleranz, für die die Linde steht, den Kindern nicht nur vorgelebt, sondern auch von ihnen selbst verinnerlicht wurde.