Dreieich: Europawoche zu Meinungsfreiheit und Reisen Heinrich-Heine-Schule: Verbundenheit mit den Nachbarn

Mit dem Thema Reisen haben sich die Schülerinnen und Schüler auch künstlerisch beschäftigt. Foto: P

Dreieich – Die Europawoche 2021 der Heinrich-Heine-Schule wurde pandemiebedingt ins digitale Klassenzimmer verlegt. Die Sprendlinger Europaschule sieht sich in der Verantwortung, den europäischen Gedanken zu stärken. 

„Auch und gerade in Krisenzeiten sollten das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit mit unseren europäischen Nachbarn nicht in den Hintergrund geraten“, schreibt Lehrerin Laura-Victoria Skipis. Die Europawoche sei deshalb eines der Herzstücke der Arbeit der Schule – diesmal ganz im Zeichen der Meinungsfreiheit und Toleranz. Damit wurde auch an die Bücherverbrennung durch die Nazis am 10. Mai 1933 erinnert. In Gedenken an diese kultur- und menschenverachtenden Vorgänge hatte die Buchbranche zu einer „Woche der Meinungsfreiheit“ aufgerufen. „Darf man eine Regierung öffentlich kritisieren?“ Dieser Frage ging die R10b unter der Leitung ihrer Geschichtslehrerin und Europaschulkoordinatorin Laura-Victoria Skipis in einem Projekt zu der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ nach. Ausgehend von der „Charta der Meinungsfreiheit“ erstellte die R10b eigene Grundsätze für einen von Toleranz, Respekt und Vielfalt geprägten Austausch.

Europäische Partnerschaften pflegen

Eine andere Form von Freiheit ist die Reisefreiheit. Anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens lud die Partnerorganisation Europe Direct Relais Rhein-Main zu der Online-Veranstaltung „Sehnsucht Europa“ ein, bei der sich Vertreter aus Politik und von Bildungseinrichtungen über die Zukunft des Reisens in Europa sowie das Pflegen von Partnerschaften zu den Nachbarn austauschten. Die internationale Klasse G5b hatte sich im Vorfeld künstlerisch damit auseinandergesetzt. Ihre Kunstwerke wurden bei Veranstaltung, an der unter anderem Landrat Oliver Quilling und Europastaatssekretär Mark Weinmeister teilnahmen, gezeigt. Die Politiker berichteten von ihren Erfahrungen als Austauschschüler und junge Reisende. „Europa klappt nur, wenn Menschen sich begegnen“, so Weinmeister.

Workshop zum Thema „Fake News“

Den Abschluss der Woche bildete ein in Zusammenarbeit mit Europe Direct entstandener Workshop zu „Fake News“ und den Gefahren. Simon Lindörfer (Europe Direct) regte in seinem Vortrag für die G9a und G9b zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten von Nachrichten an.
Danach beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Artikeln aus dem Netz, in denen sie die falschen Infos erkennen sollten. Für viele unter ihnen war diese Erfahrung überraschend, da die Fake News sich teilweise hinter seriös wirkenden Nachrichtenformaten verbargen. Lindörfers Tipp lautete: hinterfragen und nachdenken, bevor man eine Nachricht weiterverbreitet und selbst die Quellen überprüfen, auf die sich die Nachrichten stützen. So lassen sich falsche Behauptungen entlarven. Entscheidend sei die Sensibilisierung, Nachrichten bewusst zu konsumieren.
Damit auch die jüngeren Jahrgänge von den Erkenntnissen profitieren können, werden die Klassen G9a und G9b in ihrer Medienkompetenz geschult und als Multiplikatoren ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben. „So wird der europäische Gedanke gelebt – hoffentlich bald auch wieder in der persönlichen Begegnung“, hofft Laura-Victoria Skipis.  (hok)