Hessens erste automatische Zählstelle steht zwischen Erzhausen und Egelsbach Verlässliche Daten zum Radverkehr

Ab jetzt zählt’s: Peter Unterberg von Eco-Counter überprüft die Daten der Zählstelle am Radschnellweg zwischen Erzhausen und Egelsbach. Foto: strohfeldt

Egelsbach/Erzhausen – Es sind mehrere rautenförmige Rillen im Asphalt – mit großer Bedeutung. Das Land hat am vergangenen Freitag an der Radschnellverbindung zwischen Erzhausen und Egelsbach die erste automatische Zählstelle zur Erfassung des Radverkehrs in Betrieb genommen. Damit beginnt Hessen mit der flächendeckenden Erfassung des Radverkehrs und will verlässliche Daten gewinnen. Die künftig 270 automatischen Zählstellen werden an Straßen und Radwegen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum installiert, um unterschiedliches Nutzungsverhalten abzudecken, erklärt Wirtschaftsstaatssekretär Jens Deutschendorf. „Wir erhoffen uns spannende Erkenntnisse, aus denen wir dann Prognosen für das gesamte Radverkehrsnetz ableiten können“, sagt Deutschendorf. Das Besondere: Das Land will volle Transparenz gewährleisten, die Daten sind öffentlich einsehbar. Zur Erfassung sind im Boden Induktionsschleifen verlegt, die registrieren, wann wie viele Radler sie in welcher Fahrtrichtung passieren. Das System der französischen Firma Eco-Counter funktioniert so: Die Induktionsschleifen, die aus drei Doppelschleifen bestehen, erfassen Räder und zählen jeweils im Doppelpack, erklärt Peter Unterberg, Vertriebsleiter für den deutschsprachigen Markt. „Der Sensor erfasst jeweils zwei Räder, die ihn passieren, als ein Fahrrad.“ Dass sich die landesweit erste Zählstelle auf dem allerersten fertiggestellten Abschnitt des Radschnellwegs zwischen Frankfurt und Darmstadt – dem prestigeträchtigen Pilotprojekt, dem noch viele in Hessen folgen sollen – befindet, ist natürlich kein Zufall; die Freude in Erzhausen und Egelsbach ist trotzdem groß.

VON JULIA RADGEN