Pandemiebedingt war erst jetzt eine Feier im würdigen Rahmen möglich, wie Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner sagte. „Die Große Ehrenplakette ist eine außergewöhnliche Auszeichnung für ein außergewöhnliches Engagement“, zeichnete sie Deppers vielfältiges Wirken nach. Für die musikalische Untermalung sorgte die ukrainische Konzertpianistin Anna Tyshayeva.
In seiner Laudatio verwies Bürgermeister Gene Hagelstein auf die Gesangstradition der Stadt: „Die Franz Völker - Anny Schlemm Gesellschaft hat die großartigen Leistungen unserer beiden Ehrenbürger mit vorbildlichem Engagement gewürdigt.“ Er nennt viele Veranstaltungen, die einen festen Platz im Neu-Isenburger Kulturprogramm haben. „Das bemerkenswerte Archiv hat die Gesellschaft um Berthold Depper quasi aus dem Nichts aufgebaut und wertvolle Dokumente zusammengetragen“, sagte er.
In dem mehr als 30-jährigen Bestehen habe man alles gesammelt, was Franz Völker je veröffentlicht hat – sei es auf Schellackplatten, LPs, Schallplatten oder CDs. Das Print- und Bildarchiv umfasst 20 große Ordner. Anny Schlemm ist mit 21 Ordnern und 154 CDs vertreten. Einige wertvolle Objekte sind in der Dauerausstellung des Stadtmuseums zu sehen. Im September 2020 übergab Berthold Depper wegen der Auflösung der Gesellschaft das Vermächtnis an das Forum für Kunst und Kultur (FFK). „Wir sind dankbar, dass dieses einzigartige Archiv komplett an die Stadt übergegangen ist“, sagte Hagelstein.
In seiner Dankesrede nannte Depper die mehr als 140 Veranstaltungen und Konzerte, die man auch mit verschiedenen Preisträgern der Gesellschaft veranstaltet habe: „Wir haben immer noch guten Kontakt zu den Preisträgern und es wäre schön, wenn es der Stadt gelänge, diese Tradition fortzuführen“, wünschte sich der Geehrte.
„Ich habe mich fast 57 Jahre ehrenamtlich eingebracht und habe alles gerne getan, es freut mich sehr, dass dies eine Würdigung findet“, sagte er. Mit Ablauf des 31. Oktober 2022 erlischt die Franz Völker - Anny Schlemm Gesellschaft.
lfp