Stadt reagiert auf die steigende Terminnachfrage Bürgerbüro Offenbach nimmt im Kaiserpalais Betrieb auf

Blick in die große Halle des neuen Bürgerbüros. Foto: Stadt Offenbach

Offenbach (red) – Mit dem Umzug der am häufigsten frequentierten Servicestelle der Stadtverwaltung, dem Bürgerbüro, vom Bernardbau in das Kaiserpalais hat die Stadt nun auf eine stetig steigende Terminnachfrage reagiert. Rund 700 Kunden bedienen die Mitarbeiter im Bürgerbüro mittlerweile im Schnitt täglich. Im Jahresverlauf werden 104.422 Terminkunden mit ihren Anliegen betreut und im nicht-öffentlichen Bereich weitere rund 200.000 Vorgänge bearbeitet.

Wenn am 15. Oktober das neue Bürgerbüro in der ehemaligen Ausstellungshalle in der Kaiserstraße 39 in den Betrieb geht, stehen den Offenbachern statt aktuell 24 dann insgesamt 30 Kundenberatungsplätze zur Verfügung. „Mit dieser Ausweitung der Kapazität können wir deutlich mehr Kundenanfragen gleichzeitig bearbeiten als bisher“, sagt Bürgermeister Peter Freier.

Besonders wichtig ist für den zuständigen Dezernenten die Lage des neuen Bürgerbüros in der Innenstadt. „Bei der Suche nach geeigneten Flächen haben wir größten Wert darauf gelegt, dass es sich um einen auch mit dem ÖPNV gut erreichbaren Standort in der Innenstadt handelt“, erläutert Freier. „Die in der Kaiserstraße 39 vorgefundenen Flächen passen nach den baulichen Veränderungen ideal zu den Anforderungen des Bürgerbüros.“

Besonders erfreulich ist für Bürgerbüro-Leiterin Martina Fuchs, dass es gelungen ist, den offenen und großzügigen Charakter der Halle mit einer Deckenhöhe von bis zu zehn Metern mit den Anforderungen an den modernen Verwaltungsbetrieb des Bürgerbüros zu verbinden. Dies ermögliche nicht nur einen verbesserten Service am Kunden: „Die miteinander verbundenen Flächeneinheiten verbessern die Arbeitsabläufe des Bürgerbüros und schaffen auch für unsere 66 Mitarbeiter sehr attraktive Arbeitsplätze.“

Das im Jahr 2000 gegründete Bürgerbüro war 2014 aufgrund der Sanierung des Rathaus-Breitfußes interimsweise in den Bernardbau ausgelagert worden. Bereits damals war den städtischen Verantwortlichen bewusst, dass die bereitgestellten Flächen im Bernardbau lediglich als Provisorium genutzt werden können, da weder der Grundriss noch die Gesamtfläche den Flächenbedarf des Bürgerbüros langfristig erfüllen konnte. Mit der steigenden Einwohnerzahl Offenbachs sowie dem stetigen Aufgabenzuwachs im Bürgerbüro ist seither auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich gestiegen.

Da die Verwaltung auch für andere Organisationseinheiten deutlich mehr Platz benötigt, hat die Stadt im Kaiserpalais (Ex-Goldpfeil-Gebäude) nicht nur das neue Bürgerbüro angesiedelt, sondern zusätzlich weitere Räume angemietet. So sind im September bereits das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz, das Stadtschulamt sowie die Abteilung für Soziale Stadtentwicklung und Integration des Amtes für Arbeitsförderung, Statistik und Integration ins Haus 1 der Liegenschaft an der Kaiserstraße eingezogen. Damit stellt das Kaiserpalais einen weiteren modernen und gleichzeitig zentralen Verwaltungsstandort dar.

Der Stadtservice der Stadtwerke Unternehmensgruppe wird nicht mehr mit an die neue Adresse ziehen. „Zuletzt waren kaum noch Kunden an unserem Schalter im Bürgerbüro mit einem Anliegen gekommen, das tatsächlich die Beratung durch einen von uns geschulten Mitarbeiter erforderlich machte“, erläutert Peter Walther, Geschäftsführer der Stadtwerke Unternehmensgruppe. „Deshalb haben wir uns entschieden, mit dem künftig dort freiwerdenden Personal unseren Kundenservice auf unserem Betriebsgelände in der Daimlerstraße 8 zu verstärken.“

Auch die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) wird ihren „ServicePunkt“ an die Kaiserstraße 39 verlegen – in die direkte Nachbarschaft des Bürgerbüros. „Mit dem Umzug ins Kaiserpalais setzen wir die langjährige Partnerschaft beim Kundenservice mit der Stadt Offenbach fort“, berichtet der EVO-Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Meier. Aktuell ist der ServicePunkt der EVO noch wie das Bürgerbüro im Bernardbau an der Herrnstraße angesiedelt, der Jahr für Jahr von rund 20.000 Kunden genutzt wird. Die Umbauten an der Kaiserstraße würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass ein Umzug zum Jahreswechsel realistisch sei, macht die EVO-Vertriebsleiterin Bettina Buchert deutlich. Künftig biete die EVO auf einer Fläche von rund 130 Quadratmetern in zentraler Lage eine Anlaufstelle für alle Offenbacher und nicht zuletzt auch für die Neubürger.

Der Vertrag zwischen der Stadt Offenbach und der Firma Kaiser Quartier II Offenbach GmbH & Co. KG, vertreten durch die Firma REAL Quartier GmbH, beinhaltet die Anmietung von insgesamt 2.791 Quadratmeter Büro- und Gemeinschaftsflächen in der Halle für das Bürgerbüro sowie zwei Stellplätzen im Tiefgaragen-Zufahrtsbereich zur Nutzung für vorführungspflichtige Fahrzeuge.

Der Mietvertrag wurde zum 1. September 2018 geschlossen und hat eine Laufzeit von 20 Jahren mit der Option, dass die Stadt zweimal um jeweils fünf Jahre verlängern kann. Die Mietkosten belaufen sich auf verhältnismäßig günstige 10,10 Euro pro Quadratmeter und Monat, die Umlagen betragen vier Euro pro Quadratmeter und Monat. Für die beiden Stellplätze zahlt die Stadt 140 Euro pro Monat. Die Gesamtkosten für Miete und Nebenkosten betragen ab 2019 464.500 Euro. Die Kosten für die Gebäudereinigung belaufen sich auf jährlich 61.500 Euro.

Der Vermieter, die Firma Kaiser Quartier II OF GmbH & Co.KG, ist seit 1. August 2016 Eigentümer des gesamten Gebäudeensembles an der Kaiserstraße.

Öffnungszeiten

Das Bürgerbüro bleibt wegen des Umzugs von Mittwoch, 10. Oktober, bis einschließlich Freitag, 12. Oktober, geschlossen. Für unaufschiebbare Passangelegenheiten müssen Kunden auf Passbehörden in umliegenden Kommunen ausweichen, entsprechende Passermächtigungen für andere Behörden können vom Bürgerbüro auch während des Umzugs ausgestellt werden. Die Eröffnung des neuen Standorts ist am Montag, 15. Oktober. Terminvereinbarungen sind möglich montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 20 Uhr.