Saitensprung, Schattenspiel und Sudoku Bernemer Kleinkunstbühne verzaubert am Muttertag

Sudoku für Fortgeschrittene mit Samuel Lenz (links) und Sören Pohl. Fotos: Faure

Bornheim (jf) – Trotz Unwetterwarnung waren viele am Muttertag in den Saal im Haus der evangelischen Gemeinde Bornheim gekommen. Das Programm der Bernemer Kleinkunstbühne (BKKB) versprach nicht nur einen gratis Sekt für alle Mütter, sondern vor allem eine interessante Mischung aus Musik, Zauberei und Theater.

Statt des gewohnten Moderators Kai Ahnung führte an diesem Abend Ralf Murken durch die Welt der Kleinkunst. Reichlich kariert ausstaffiert und mit diversen Schwimmabzeichen versehen, lief er trompetend durchs Publikum und kündigte nun offiziell die „Saitensprünge“ an. Dagmar Hoffmann (Harfe), Simone Rau (Gesang), Michael Weiß (Gitarre, Flöte, Drehleier, Gesang), Dmitra Zhiomirskiy (Akkordeon) und Michael Kasper (Bodhran, Gesang) aus Bad Nauheim hatten bereits vor Beginn der Veranstaltung das Publikum mit ihrer Weltmusik verzaubert. Sie spielten Stücke aus Schweden, Spanien, Russland und Hawaii, jeweils in der Originalsprache gesungen. Ralf Murken moderierte nicht nur, er balancierte auch – das kürzeste Grußwort (hallo) an einer Fahrradspeiche auf der Nase.

Mit „zauber(zw)ei“ alias Samuel Lenz und Sören Pohl kamen zwei junge Männer auf die Bühne, die das Publikum mit charmanter Mentalmagie überzeugten und staunend zurückließen. Wie sie eine nicht genannte Zahl errieten und daraus ein Sudoku für Fortgeschrittene zusammenstellten, bleibt ihr Geheimnis. Mit kurzweiligen Diabolo-Tricks beendete Ralf Murken Part eins des Abends. Vorgestellt als Bernd von der Insel Föhr kam ein Mann aus dem Publikum zu Beginn des zweiten Abschnitts ins Spiel. Er hatte, so versicherte Murken, eine „Jonglierturbine“, die einem halbrunden Ofenrohr ähnelte, gebaut. Und sie funktionierte, nach ein paar Schwingungen geriet der darin befindliche Ball von selbst ins Kreisen.

Geschichte vom Schatten erzählt 

Schattentheater präsentierte Carola Kärcher aus Darmstadt. Den Einstieg dazu lieferte Jaques Brels „Ne Me Quitte Pas“ – auch ein Schatten verlässt einen nicht. Kärcher flocht in ihre Geschichte vom Schatten, der seinen Besitzer im gleißenden Bühnenlicht verloren hatte, eine ganze Menagerie von Tieren ein, darunter befand sich schließlich ein verwandelter Frosch, der von einer Dame aus dem Publikum geküsst werden musste. Kärcher zauberte mit ihrer Kunst ein Lächeln auf die im Schatten der Bühne liegenden Gesichter der Zuschauer. Meddi Müller, Überraschungsgast des Abends, Feuerwehrmann, Autor, Verleger und Moderator, las aus der Kurzgeschichten-Sammlung „Ein Viertelstündchen“ seine Erzählung vom „Brickegickel“ und dem Bau der Alten Brücke.

Voll wurde es anschließend auf der Bühne; die beiden Magier Samuel Lenz und Sören Pohl holten sich vier Gäste aus dem Publikum auf das Podium und baten diese, schnell und deutlich etwas zu zeichnen. Während Samuel Lenz die Augen zugehalten wurden und er nichts sehen konnte, wurden die Bilder gemischt und verdeckt. Bei diesem Spiel erläuterte der Magier sogar, wie er auf die richtige Zuordnung der Bilder kam. Alles ganz logisch. Aber ziemlich schwierig für Ungeübte. Der Abend war unterhaltsam, hat Spaß gemacht und Lust auf die nächste BKKB, im Internet kann man das Programm demnächst unter www.wir-in-bornheim.de finden.

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