Die Gruppe existiert bereits seit 1997. Das Ehepaar Schmudde stieß 2013 dazu; im Jahr 2015 übernehmen sie die Gruppe, Helga Schmudde wird Sprecherin. Vor Corona trafen sich die Mitglieder sechs Mal im Jahr im Hörsaal des Katharinenkrankenhauses. „Die Coronazeit war hart. Wir haben in 2020 gerade eine Veranstaltung gehabt. Dann mussten wir sehen, wie es weiter geht“, berichtet Helga Schmudde. Das Ehepaar geht in den Austausch mit der Selbsthilfe Kontaktstelle Frankfurt und der AOK, wie man die Situation meistern könnte.
Das Ergebnis sind Onlineveranstaltungen via Zoom. „Wie vorher auch, haben wir sechs Online-Treffen gemacht, bei dem auch jedes Mal ein anderer Referent dabei war“, erzählt sie. Außerdem schließt sich die Gruppe mit fünf anderen Gruppen zum Arbeitskreis Selbsthilfen Schlafapnoe Deutschland zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen. Eine Erweiterung ist nicht geplant, „es wird sonst zu unübersichtlich“. Ob sie noch mal zu Präsenzveranstaltungen übergehen, ist noch offen. „Es gibt die einen, für die online völlig ausreichend ist, dann die, die den direkten Austausch vermissen und dann noch die Gruppe, die mit Internet nichts am Hut hat“, zählt die 74-Jährige auf. Im Schnitt nehmen zwischen 30 und 100 User an einem Online-Treffen mit wechselnden Themen teil.
Ein erstes Alarmsignal für möglicherweise Betroffene ist Schnarchen in Kombination mit Tagesmüdigkeit. „Das sind zwei gravierende Punkte. Wenn dann noch Übergewicht, Bluthochdruck und Herzprobleme oder Diabetes dazukommen, ist es Zeit, zum Arzt zu gehen“, rät Gerhard Schmudde. Damit das nicht zur Odyssee wird, empfehlen beide, Kontakt zur Selbsthilfegruppe aufzunehmen. Denn dort gibt es neben jeder Menge Erfahrung auch Tipps, Arzt- und Schlaflaborlisten. „Ich habe bei mir beispielsweise das Gaumensegel straffen und das Zäpfchen entfernen lassen. Das hätte ich mir sparen können“, sagt er. Gerhard Schmudde hat zudem auch eine Weste ausprobiert, die eine Rückenlage beim Schlaf verhindern soll. Was anderen vielleicht besser hilft als die Maske, führte bei ihm nicht zum Erfolg. Der 74-Jährige nutzt eine spezielle Fullface-Maske beim Schlafen, die Atem-Aussetzer verhindert. „Ich habe allerdings Jahre gebraucht, um mich daran zu gewöhnen“, sagt der Bergen-Enkheimer.
Inzwischen gibt es vier Behandlungsmethoden: Spezielle Schlafmasken, Operationen, Zungenkatheter und Unterkieferschienen. „Es gibt keine Grundsatzempfehlung, es kommt auf jeden Patienten individuell an“, weiß das Ehepaar. In vielen Belangen kann die gemeinnützige Gruppe, die auf Spenden und Fördergelder angewiesen ist, helfen.
Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.schlafapnoe-frankfurt.de sowie unter Z 06109 7128855 oder per E-Mail an post[at]schlafapnoe-frankfurt[dot]de.