Als „Pick me Girls“ werden in der Regel Frauen bezeichnet, die vorgeben, anders zu sein als alle anderen Frauen, um so auf Männer attraktiv zu wirken („Pick me“ lässt sich mit „nimm mich“ übersetzen). Die eloquente und scharfzüngige Autorin Sophie Passmann, die bereits 2019 „Alte weiße Männer“ ins Visier nahm, gewährt in ihrem neuesten Werk tiefe Einblicke in die Welt der „Pick me Girls“ und gleichzeitig in ihr eigenes Seelenleben. „Es ist aber keine Autobiografie“, betont Passmann auf ihrer Lesereise. Sie berichtet in „Pick me Girls“ von ihrer Essstörung, von gescheiterten Beziehungen, setzt sich mit den Begriffen Scham und Peinlichkeit auseinander und sagt, „Pick me Girls“ sei das Buch gewesen, dass sie damals mit 14 gebraucht hätte. Ein Lebensratgeber sei es aber auch nicht. Das Genre ist ja auch nicht entscheidend, denn lesenswert ist es allemal. sh
Sophie Passmann, „Pick me Girls“, Kiepenheuer&Witsch, 224 Seiten, ISBN: 978-3-462-00420-5, 22 Euro.
