Lernen vom Ausland: Drogenreferat lädt zum vierten Frankfurter Cannabis-Gespräch ein Cannabis-Modellprojekte erfahren

Beim vierten Frankfurter Cannabis-Gespräch des Drogenreferats dreht sich alles um die „Legalisierung“ der Droge. Bild: Drusche

Innenstadt (red) – Der Bundestag berät derzeit über das Cannabisgesetz der Bundesregierung. Schon bald könnte der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenbedarf in Deutschland erlaubt sein. Der Eigenanbau und der gemeinschaftliche Anbau in Anbauvereinigungen sollen ebenfalls geregelt werden.

In einem nächsten Schritt plant die Bundesregierung die Einrichtung von Cannabis-Modellregionen. Dabei soll Unternehmen der Anbau, der Vertrieb und die Abgabe von Genusscannabis für Erwachsene ermöglicht werden. Die Stadt Frankfurt hat bereits angekündigt, sich gemeinsam mit Offenbach als Modellregion zu bewerben. „Die regulierte Abgabe von Cannabis in lizensierten Geschäften hat das Potenzial, Konsumenten zu schützen, die Justiz zu entlasten und den illegalen Drogenhandel zu reduzieren“, begründet Sozialdezernentin Elke Voitl den Schritt.

Vor der Umsetzung lohnt der Blick, welche Erfahrungen andere Länder bereits mit Cannabis-Modellprojekten gemacht haben, ergänzt Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats. „Uns interessieren vor allem wirkungsvolle Schritte, den illegalen Konsum zu reduzieren und was wir aus Beispielen guter Praxis für die Umsetzung von Modellprojekten und eine effektive Suchtprävention lernen können.“

Mit Erfahrungen aus den Niederlanden, der Schweiz und Luxemburg beschäftigt sich das vierte Frankfurter Cannabis-Gespräch des Drogenreferats am Samstag, 25. November, von 16 bis 18 Uhr im Auditorium des Gesundheitsamtes, Breite Gasse 28. Experten aus ausgewählten europäischen Nachbarländern kommen per Videozuschaltung zu Wort. Es sprechen: Stijn Hoorens, Forschungsinstitut Rand und Mitglied der Forschungsgruppe, die sich mit der Auswertung des Experiments zur kontrollierten Cannabis-Lieferkette in den Niederlanden auseinandersetzt; Barbara Burri, Projektleitung für den Zürcher Cannabis-Pilotversuch „Züri Can – Cannabis mit Verantwortung“, und Bob Lessel, Experte für Gesundheitswissenschaften im Gesundheitsministerium Luxemburg und seit 2019 Koordinator der interministeriellen „Cannabis Task Force“.

Die Veranstaltung findet teilweise auf Englisch statt. Im Anschluss an die einzelnen Vorträge kann das Publikum Fragen stellen. Da das Gespräch auch als Videoveranstaltung angeboten wird, können sich Interessierte von außerhalb zuschalten.

Die Teilnahme ist kostenlos. Das Programm steht online auf drogenreferat.stadt-frankfurt.de zum Download zur Verfügung.

Vor Ort ist keine Anmeldung nötig, für die Online-Teilnahme bitte bis 23. November per Mail an drogenreferat@stadt- frankfurt.de anmelden.