Drogenreferat veröffentlicht Ergebnisse repräsentativer Befragung Frankfurter Cannabis-Studie

Gras oder Hasch zu rauchen, könnte bald in Frankfurt legal werden. Bild: Drusche

Frankfurt (red) – Das Drogenreferat veröffentlicht Ergebnisse einer repräsentativen Befragung bei den Bürgern von Frankfurt.

Hintergrund sind die von der Bundesregierung geplanten weitreichenden Änderungen in Bezug auf den Umgang mit Cannabis zum Freizeitkonsum. Im Eckpunktepapier der Bundesregierung vom April ist als erster Schritt eine Entkriminalisierung vorgesehen. Eigenanbau und die Mitgliedschaft in Anbauvereinen sollen ermöglicht werden. Dafür liegt mittlerweile ein erster Gesetzentwurf vor. Der zweite Schritt sieht die modellhafte Erprobung einer kommerziellen Lieferkette für Genusscannabis in ausgewählten Regionen vor. Die Stadt Frankfurt hat bereits angekündigt, sich mit Offenbach als Modellregion zu bewerben.

„Viele Fragen zur Ausgestaltung der Neuregelungen sind noch offen“, betont Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats. „Doch unabhängig von der konkreten Umsetzung werden sich die kommenden Veränderungen auf eine Großstadt wie Frankfurt auswirken. Deswegen war es uns wichtig, belastbare Daten über die Einstellungen, Erwartungen und Bedarfe der Stadtbevölkerung rund um das Thema Cannabis zu erhalten.“

Zustimmungswerte zur Legalisierung

10.000 zufällig ausgewählte Erwachsene in Frankfurt wurden angeschrieben. Die Netto-Rücklaufquote betrug 27,3 Prozent.

Die Frankfurter sprechen sich mehrheitlich für eine Legalisierung von Cannabis aus: 65,8 Prozent der Befragten befürworten uneingeschränkt oder eher die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken an Erwachsene. Dies gilt etwas mehr für Männer (70,6 Prozent) als für Frauen (60,5 Prozent). Die Zustimmung steigt zudem mit der Höhe der Bildungsabschlüsse. Die Befragten ohne Schulabschluss oder mit einem Hauptschulabschluss sprechen sich zu 56,1 Prozent eher oder absolut für die Legalisierung aus, Befragte mit Mittlerer Reife zu 62,2 Prozent und Befragte mit (Fach-)Abitur zu 70,1 Prozent. Starke Unterschiede werden auch beim Alter sichtbar: Tendenziell ist die Zustimmung unter den jüngeren Befragten stärker ausgeprägt: Während bei den 25- bis 34-Jährigen ungefähr drei von vier Befragten (78,2 Prozent) einer Legalisierung absolut oder eher zustimmen, sind es bei den 65- bis 79-Jährigen nur etwas mehr als die Hälfte (52,1 Prozent).