Heldinnenreise ohne Triumph

Bild: -

Der Erstlingsroman von Deniz Ohde „Streulicht“ wird im Mittelpunkt der Veranstaltung „Frankfurt liest ein Buch“ (24. April bis 7. Mai) stehen. Die Ich-Erzählerin der Geschichte blickt auf ihre Jugend in Sindlingen zurück. Ohde beleuchtet die Kindheit und Jugendzeit eines Arbeiterkinds – die Mutter des Mädchens stammt aus der Türkei, der Vater arbeitet im angrenzenden Industriepark. Der Erzählerin begegnet nicht nur Rassismus, sondern auch soziale Ungerechtigkeit, während sie sich zudem durch schwierige familiäre Verhältnisse lavieren muss. Für das Lernen ist wenig Raum, dennoch schafft sie es, ihr Abitur nachzuholen. Doch am Ende steht kein heldenhafter Triumph, sondern vielmehr die nüchterne Erkenntnis, dass sie trotz ihres durchgesetzten Rechts auf Bildung weiterhin Ausgrenzung erfahren wird. sh

Deniz Ohde, „Streulicht“, Suhrkamp Taschenbuch, 284 Seiten, ISBN: 978-3-518-47174-6, zwölf Euro.