Die Klarsfelds auf Nazi-Jagd

Weltbekannt geworden ist Beate Klarsfeld am 7. November 1968. An diesem Tag hat sie öffentlich den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geohrfeigt, um gegen seine frühere Verstrickung in das NS-Regime zu protestieren. Das war der Auftakt eines Jahrzehnte langen Kampfs gegen Nazis. Mit ihrem Mann Serge hat sie sich der Jagd nach Kriegsverbrechern verschrieben, die sie über Kontinente hinweg aufspürt. Der größte Erfolg für sie war der Prozess gegen Klaus Barbie, den „Schlächter von Lyon“. Aber auch die Verurteilung des ehemaligen Kölner Gestapo-Führers Kurt Lischka war das Ergebnis einer Jahre langen Kampagne der Klarsfelds. Diese Graphic Novel erzählt nicht nur die Geschichte der Ohrfeige, sondern auch von Beate und Serge und ihrer Jagd nach Gerechtigkeit. Gegen Widerstände ankämpfend hat das Ehepaar nie akzeptiert, dass manche NS-Kriegsverbrecher einfach davonkommen sollen. Ihr Engagement machte sie nicht nur zu Parias, es brachte sie auch oft in Lebensgefahr. Für ihr Lebenswerk erhielten sie das Bundesverdienstkreuz und wurden zu Unesco-Sonderbotschaftern. „Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger“ ist eine packende Comicerzählung über zwei außergewöhnliche, vorbildliche Menschen.
red

Pascal Bresson und Sylvain Dorange „Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger“, Carlsen, ISBN 978-3-551-79347-8, 208 Seiten, 28 Euro.