Premiere spielt im April im Opernhaus Frankfurt Tannhäuser und der Sängerkrieg

Wagners „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ spielt in der Oper. Die musikalische Leitung hat Thomas Guggeis. Bild: Sophia Hegewald/p

Innenstadt (red) – Die Premiere der romantischen Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ von Richard Wagner findet am Sonntag, 28. April, ab 17 Uhr im Opernhaus am Willy-Brandt-Platz statt. Tannhäuser, die fünfte Oper von Wagner (1813 bis 1883), gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Komponisten, da hier die noch im „Fliegenden Holländer“ beibehaltene Nummerneinteilung zugunsten einer eher durchkomponierten, stark mit der Dichtung verschmolzenen Szenenform aufgegeben wurde.

Als literarische Vorlage dienten Wagner unterschiedliche Texte der Sagenwelt und der Romantik rund um die Gestalt des Tannhäuser, aus denen er den Widerstreit zwischen sinnlicher und geistiger Liebe sowie den daraus hervorgehenden Konflikt gerade für den Künstler herausfilterte – ein Aspekt, der ihn persönlich besonders stark interessierte.

Die Uraufführung des Werkes erfolgte 1845 an der Hofoper Dresden, wobei sich der Erfolg beim Publikum erst nach zahlreichen musikalischen Revisionen und Umarbeitungen einstellte. Der Neuproduktion liegt die Wiener Fassung von 1875 zugrunde, welche wiederum Änderungen der Pariser Version von 1861 aufgreift: Die Eingangsszene zwischen Tannhäuser und Venus ist darin um ein orgiastisches Bacchanal erweitert und hörbar von der kurz zuvor vollendeten Tristan-Partitur beeinflusst. In Frankfurt kam Tannhäuser zuletzt 2007 in der Regie von Vera Nemirova heraus.

Minnesänger Tannhäuser hat mit der Göttin Venus die sinnliche Seite der Liebe erlebt. Dem gegenüber steht die spirituelle Reinheit, die Elisabeth – die Nichte des Landgrafen Hermann – für ihn verkörpert. Als Tannhäuser bei einem Sängerwettstreit seinen Beitrag dem körperlichen Sinnengenuss widmet, bringt er seine Künstlerfreunde gegen sich auf. Durch eine Pilgerfahrt nach Rom soll er seinen Frevel büßen, aber der Papst vergibt ihm nicht. Sowohl für Tannhäuser als auch für Elisabeth wird daraufhin eine Rückkehr in ihr früheres Leben unmöglich.

Die musikalische Leitung hat Frankfurts Generalmusikdirektor Thomas Guggeis. Für die Regie ist der Südafrikaner Matthew Wild verantwortlich, zu dessen letzten Arbeiten „Rent“ am Theater St. Gallen und „Humperdincks Königskinder“ bei den Tiroler Festspielen in Erl gehören. In der Titelpartie stellt sich Marco Jentzsch erstmals dem Frankfurter Opernpublikum vor. Die schwedische Sopranistin Christina Nilsson (Elisabeth) stellte sich dem Frankfurter Publikum erstmals 2018 in der Titelpartie von Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ vor. Das gesamte Programm sowie Tickets gibt es online auf https://oper-frankfurt.de.