Ein eigenes Gebäude wäre unrealistisch gewesen, deshalb dröselten die vier das „Opernhaus“ auf. Daraus schälten sich nach und nach die vier Elemente der Oper Offenbach hervor, die Bühnenbilder, eine Drehbühne wie in der Oper Frankfurt zum Beispiel, der Orchestergraben und die Logen natürlich.
Zum Auftakt am vergangenen Freitag thematisierten die Künstler die unmittelbare Umgebung: Fotograf Simon Keckeisen hat sich für „Prospekt“ der Hafeninsel angenähert, entstanden dabei sind Bilder, die im entfernten noch auf das ursprüngliche Motiv verweisen.
Die Oper Offenbach ist ein Spiel mit den Möglichkeiten, mit Versatzstücken, eine Oper ohne Gesang, aber mit Bühne, Leidenschaft und, spätestens beim Finale am 13. Juli, viel Pathos. Dann nämlich performt das Künstlerkollektiv „Baby of Control“ auf der entkernten Drehbühne, sie versprechen ein „hybrides Konzert“ und „Musik ohne Scheu“. Weil eine Drehbühne zu aufwändig und auch zu teuer gewesen wäre, haben Boudalfa, Fischer, Bausch und Wagner den Raum kurzerhand umgedreht: Nicht mehr die Künstler stehen auf der Bühne und werden gedreht, sondern dort, wo eigentlich die Bühne wäre, steht nun das Publikum und dreht sich zu den Künstlern.
Vorher, bei „Graben“ am 23. Juni um 16 Uhr, erwartet die Besucher bei freiem Eintritt eine Vorpremiere des neuen Offenbacher Orchesters, das Opern- und Ledermuseumsorchester Offenbach am Main weiht exklusiv den Teil der Oper ein, der ansonsten unsichtbar bleibt.
Und weil jedes ordentliche Opernhaus auch seine Logen hat, wird es auch diese auf der Hafenspitze geben. Und in der Oper Offenbach darf ganz offiziell geschlafen werden, die Logen für die Nächte am 29., 30. Juni und am 7. Juli können zum Preis von 19 Euro online reserviert werden: http://www.mousonturm.de/web/de/veranstaltung/oper-offenbach---loge---no...