Mit diesem Punkt setzt sich das vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierte Projekt KoWeP weiter auseinander. Es wird durch die UAS im Verbund mit der Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung (DIP), der Deutschen Angestellten-Akademie DAA Westfalen und der „MA&T Sell & Partner GmbH“ ausgeführt. „Unser Ziel ist es, die sogenannte Kompetenzkommunikation von beruflich Pflegenden zu stärken – also die Fähigkeit von beruflich Pflegenden, ihr Handeln und ihre Kompetenzen adäquat zu versprachlichen und somit einen Beitrag zu leisten, das gesellschaftliche Bild des pflegerischen Berufes zu verbessern“, erklärt Müller. Hierfür wird unter Einbezug von Erkenntnissen aus einer systematischen Literaturrecherche sowie auf Basis von im Projekt ausgeführten qualitativen und quantitativen Befragungen ein Schulungsangebot für beruflich Pflegende entwickelt.
Die Bedeutung der Versprachlichung pflegerischer Kompetenz wurde in den Fokusgruppen nachdrücklich bestätigt. Es wurde deutlich, dass je nach Zielgruppe, an die sich die Kommunikation richtet, ein unterschiedlicher Sprachgebrauch angemessen und erforderlich ist. So ist es etwa in der Kommunikation mit zu pflegenden Menschen und deren An- und Zugehörigen wichtig, pflegerische sowie medizinische Anwendungen verständlich und alltagssprachlich zu kommunizieren, was zu einer gewissen „Banalisierung“ pflegerischer Tätigkeiten führt, da auf Fachbegriffe oder komplexe Beschreibungen verzichtet wird. Die vereinfachte Darstellung erweckt jedoch zugleich den Eindruck, dass nur ein geringer Grad an professionell-fachlichen Kompetenzen erforderlich ist, um diese Handlungen auszuführen, sodass auch das gesellschaftliche Bild entsprechend geprägt wird. Weiterhin wäre es insbesondere auf berufspolitischer Ebene, auf der beruflich Pflegende bislang nur wenig vertreten sind, wichtig, „Pflege“ als Profession aktiv einzubringen und Diskurse mitzugestalten.
Herzstück des Projektes ist das sogenannte Konzept der Kompetenzkommunikation, an dessen Entwicklung Kurt-Georg Ciesinger von der Deutschen Angestellten-Akademie DAA Westfalen maßgeblich beteiligt war. Zur Online-Befragung geht’s auf frankfurt-university.de.