CPH-Südflügel wird nach dem verstorbenen Ex-Stadtrat benannt Ein Foyer für Klaus Remer

Bei einer Feierstunde wurde im CPH des 2016 gestorbenen Klaus Remer gedacht (links). Eine Stele informiert im Südfoyer über das Wirken Remers. Fotos: jutta degen-peters

Hanau – „Er war ein Glück für unsere Stadt, ein Brückenbauer und Netzwerker, ein Citoyen und Kulturbürger“ – so beschrieb Oberbürgermeister Claus Kaminsky beim Festakt im Congress-Park (CPH) den verstorbenen einstigen Kultur-Stadtrat Klaus Remer, nach dem künftig der Südflügel der Stadthalle heißen wird.

Im Klaus-Remer-Foyer, dem Ort, an dem regelmäßig die Ausstellungsreihe „Kunst im CPH“ zu sehen ist, wird fortan eine Stele mit Text und dem Konterfei Remers an das Wirken des Mannes erinnern, der für die Stadt nicht nur auf kulturellem Gebiet Impulse gesetzt hat.

Die Feierstunde am fünften Todestag Remers war stimmungsvoll und wurde dem Andenken gerecht. Für seine Querflötenkomposition hatte sich Kulturpreisträger Philipp Mellies eine Komposition Paul Hindemiths ausgesucht, und der pensionierte Lehrer an der Hohen Landesschule, Erland Schneck-Holtze, wählte für seine Rede Gedichte von Bertold Brecht und von Heinrich Heine.

Fast drei Jahrzehnte war Remer Fraktionsvorsitzender der Hanauer SPD und gestaltete die Stadtentwicklung maßgeblich mit.

Große Infrastrukturprojekte, der Neubau von Schulen oder auch die Gebietsreform wären ohne die SPD-Fraktion und damit auch ohne ihn nicht möglich gewesen. Erst später kam die Kultur dazu, die der gebürtige Hanauer und spätere Oberstudienrat an der Karl-Rehbein-Schule mehr und mehr zu seiner Sache machte.

Erst recht, als er von seiner eigenen Partei als Stadtrat abgewählt und später als Wiedergutmachung zum Kulturbeauftragten ernannt wurde. Da war er schon in die Wählergemeinschaft Bürger für Hanau (BfH) eingetreten, für die er bis 2010 im Vorstand aktiv war.

Das Zerwürfnis erwähnte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner Festrede nur ganz am Rande. Doch dass er selbst glücklich war über die späte Versöhnung, zu der Remer bereit war, sparte er nicht aus: „Ich bin froh und dankbar, dass wir wieder zueinandergefunden haben“, sagte er und betonte, wie viel persönlichen Rat er Klaus Remer zu verdanken habe. Auch hätten sie Seite an Seite den Gegenwind ausgehalten, als die Realisierung von Katase-Säule und Oppenheim-Denkmal auch Protest und Anfeindungen hervorrief.

Als wichtigste Meilensteine, die Remer hinterlassen habe, nannte Kaminsky die Bürger-Grimm-Festspiele, viele Konzert- und Veranstaltungsformate, Remers Verbundenheit zu Vereinen und Kulturschaffenden und seinen Einsatz für den Verein Freundschaft mit Jaroslawl.

Dass nur ein Foyer und keine Straße nach Klaus Remer benannt wurde, bedauerte der OB und erklärte dies mit bürokratischen Hindernissen. Vielleicht lässt sich diese sichtbarere Form der Ehrbezeugung ja eines Tages doch noch nachholen.  
 ju

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