Sabine Spicker zeigt ihre Arbeiten in der Reihe „Kunst im Comoedienhaus“ Multitalent Papier

Sabine Spicker ist Mitglied der Künstlergruppe „Pupille“ und zeigt Papierarbeiten wie hier „Illusionen einer Landschaft“ im Comoedienhaus. Bild: Andrea Pauly

Hanau – Das Theater als Galerie für zeitgenössische Malerei? Die Reihe „Kunst im Comoedienhaus“ macht dies seit nunmehr acht Jahren möglich. In den Foyer-Räumen des altehrwürdigen Theaters stellen im Wechsel Künstler der Hanauer Künstlervereinigungen aus.

So können Besucher vor den Theatervorstellungen und in der Pause noch einen Gang durch die jeweilige Ausstellung machen und vielleicht das eine oder andere Bild entdecken, das ihnen nicht nur an den Ausstellungswänden gefallen könnte. „Hommage an das Papier“ hat Sabine Spicker ihre erste Einzelausstellung betitelt, die nun für mehrere Monate in Wilhelmsbad zu sehen ist. Die Künstlerin, Mitglied der Hanauer Künstlergruppe „Pupille“, hat ihre Ausstellung im Comoedienhaus den vielfältigen Variationen der Papierkunst gewidmet.

Im Rahmen einer Vernissage eröffnete Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Initiatorin von „Kunst im Comoedienhaus“ wie auch der seit knapp 20 Jahren stattfindenden Reihe „Kunst im CPH“, nach der Begrüßung durch Nicole Rautenberg, Geschäftsführerin des Comoedienhauses und des Congress Parks Hanau, die Ausstellung; den musikalischen Rahmen gestaltete Saxophonist und Klarinettist Klaus Kattenberg.

„Kunst im Comoedienhaus“ entstand 2015 in Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau, der Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH und den Hanauer Künstlervereinigungen und bietet deren Künstlern die Gelegenheit, ihr Werk in zweimal jährlich wechselnden Einzelausstellungen im Theater zu präsentieren. Die Ausstellungen, deren Teilnehmer per Los entschieden werden, sind während der Öffnungszeiten des Cafés, vor Veranstaltungen sowie während der Pausen geöffnet, der Eintritt ist frei.

Papier ist für die aus Köln stammende Sabine Spicker, die in der Barbarossastadt Gelnhausen lebt, ein einzigartiger Werkstoff.

„Es lässt sich vielmehr damit machen, als darauf zu malen, zu zeichnen oder zu schreiben. Das Falten, Drehen, Schneiden, Weben oder Biegen des Papiers erzeugt reizvolle Oberflächenstrukturen und dreidimensionale Arbeiten, die aus verschiedenen Blickwinkeln anzuschauen sind. Je nach Lichteinfall wechseln die dunklen und hellen Partien des Papiers und verändern sich somit ständig“, beschreibt sie die Besonderheiten ihrer Papierarbeiten. Ganz verschiedene Werke sind so durch die unterschiedlichen Techniken entstanden, wie zum Beispiel fünf nebeneinander hängende Arbeiten, die eine imaginäre Landschaft darstellen. Hierfür hatte Spicker die zuvor in Gouache eingefärbten Papiere gerissen, um „Illusionen einer winterlichen Berglandschaft“ zu erzeugen. Andere der ausgestellten Papierarbeiten zeigen abstrakte, oft dreidimensionale Motive und spielen mit Struktur, Dimension und Raum, wobei Licht und Schatten ihre Ausstrahlung vielfältig verändern können.

Die Ausstellung im Comoedienhaus Wilhelmsbad, Parkpromenade 1, ist bis zum 27. Mai vor den Theatervorstellungen sowie zu den Öffnungszeiten des Theatercafés zu sehen.
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