Bedarfsanalyse für eigenes Sportzentrum beim TV Windecken präsentiert Gebäude mit „Ewigkeitsanspruch“

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Nidderau – Mit 2076 Mitgliedern zum Stichtag 8. März ist der TV Windecken einer der größten Vereine im Main-Kinzig-Kreis und stößt zunehmend an Kapazitätsgrenzen für die Abteilungen und Sparten in den kreis- und stadteigenen Hallen und Bürgerhäusern. Deshalb haben sich engagierte Mitglieder schon vor einigen Jahren erste Gedanken über ein vereinseigenes Sportzentrum gemacht, für das nun eine Bedarfsanalyse bei der Mitgliederversammlung präsentiert wurde.

Im 136 Jahre alten Turnverein „Grundstein zur Einigkeit“ Windecken, der sich als „große Familie“ sieht und in den nächsten Jahren weiter wachsen will, wurde schon in der Vergangenheit immer wieder an vereinseigenen Räumlichkeiten gearbeitet, aber lange nicht mehr so konkret wie jetzt, betont Dr. Konrad Baier, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand und für den Bereich Kommunikation verantwortlich.

Nachdem 2020 mit der Übernahme des Vereinsheims der NABU-Vogelschutzgruppe Windecken die Geschäftsstelle eine eigene Anlaufstelle bekommen hatte, folgte im Oktober 2022 ein Zukunftsworkshop mit Referenten des Hessischen Turnverbands. Dem Verein wurde dort eine „große Dynamik“ bescheinigt, erklärt Baier. In diesem Rahmen formulierte man auch den Wunsch nach einem eigenen Sportzentrum. In der Folge bildete sich eine Arbeitsgruppe, die von Martin Jalink, Immobilienmakler und Vereinsmitglied seit 44 Jahren, geleitet wird. „Um eine realistische Grundlage für eine Vorstellung zu bekommen, wie so ein Sportzentrum aussehen könnte, mussten wir erst einmal eine Bedarfsanalyse machen, um den tatsächlichen und prognostizierten Bedarf an Räumlichkeiten für die verschiedenen Abteilungen und Sparten zu eruieren“, betonte Martin Jalink.

Aufgrund dieser Erhebung kam die Arbeitsgruppe TVW Sportzentrum zu dem Schluss, dass man ein etwa 5000 Quadratmeter großes Grundstück benötigt, um dort rund 3500 Quadratmeter Sportflächen und Nebenräume unterzubringen. „Wir denken dabei an acht bis zehn unterschiedlich geschnittene Übungsräume, angepasst an die verschiedenen Bedürfnisse unserer Gruppen“, stellt der AG-Leiter fest. Dieses Konzept sei den Mitgliedern präsentiert worden und auf Zustimmung gestoßen, fügt Dr. Konrad Baier hinzu, der betont, es sei der Vereinsführung sehr wichtig, bei der strategischen Planung die Mitglieder mit ins Boot zu holen und sich auch deren Sachverstand im jetzigen frühen Planungsstadium und später zunutze zu machen.

Den Verantwortlichen schwebt ein Gebäude vor, das nachhaltig und mit „Ewigkeitsanspruch“ gebaut werden soll. Ein Eingangsbereich, möglicherweise eine Sauna, ein Fitnessbereich und ein Treffpunkt für nach dem Sport wie eine Cafeteria stehen auf der Wunschliste, auch die Geschäftsstelle solle in dem Komplex untergebracht werden, erläutert Martin Jalink. „Dass wir großen Bedarf haben, zeigen zwei Beispiele. Die Leistungsturnerinnen müssen zum Training nach Großostheim fahren und für die neu gegründete Sparte Ninja-Sport für Kinder besteht trotz der zusätzlichen Nutzung der neuen Halle in Ostheim eine lange Warteliste“, erläutert Dr. Konrad Baier.

Die Stadt Nidderau, sagt das Kommunikations-Vorstandsmitglied, sei über die Pläne informiert und stehe dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber. Der nächste Schritt sein nun, aufgrund der Bedarfsanalyse eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, in die auch ein möglicher Standort, ein Raumkonzept und eine erste Finanzierungsanalyse einfließen sollen.

„Wir sind uns aber bewusst, dass wir einen langen Atem und die Unterstützung vieler Akteure im Verein, bei der Stadt, beim Main-Kinzig-Kreis, beim Land, beim Bund und vielleicht sogar bei der EU brauchen, um das Wunschprojekt TVW-Sportzentrum zu verwirklichen“, betonen Jalink und Baier gegenüber unserer Zeitung.
 tse