Curt Cress erzählt im nächsten „Drum Talk“ aus seiner bewegten Karriere Weltweit begehrter Schlagzeuger

Was wäre der Star ohne seinen Schlagzeuger? Der Hanauer Curt Cress (rechts) spielte für Stars wie den Queen-Sänger Freddie Mercury. Bild: Privat

Hanau – Alles begann in Hanau: Der längst zu den weltweit begehrtesten Schlagzeugern zählende Curt Cress startete seine Musikkarriere bei Hanauer Bands wie Inspiration Six oder Orange Peel. Letztere hatte mit „I got no time“ einen internationalen Hit, der die Türen zur Weltkarriere öffnete. Cress trommelte für die Top Acts der jeweiligen Zeit: Ike & Tina Turner, Spliff, Udo Lindenberg oder Freddie Mercury. Mit nunmehr über 70 lässt Cress das Publikum am großen Erfahrungs- und Begegnungsschatz mit den Musikgrößen teilhaben.

„Drum Talk“, so lautet der Titel eines Formats, in dem Cress die Begegnungen mit den großen Stars aufleben lässt. Begleitet vom Langenselbolder Schlagzeuger Werner Fromm (Frankfurt City Bluesband), der als Stichwortgeber Cress zum Erzählen und Trommeln bringt. Und zu erzählen hat er eine ganze Menge. Cress spricht über seinen Werdegang, zeigt Songs und Videos, spielt live auf seinem Schlagzeug die bekanntesten Grooves und erzählt die verrücktesten Geschichten.

Schon mit Anfang 20 flog er nach Los Angeles, um für Ike & Tina Turner einen Schlagzeugpart einzuspielen. Über 12 000 Musikstücke für Bands wie Scorpions, Spliff oder Meat Loaf, aber auch Udo Jürgens oder Nena, kann Cress nachweisen. Titel, die auf 400 Millionen Tonträgern veröffentlicht wurden. 15-mal wurde Cress zum Drummer des Jahres gewählt. Tourneen mit Falco und unzähligen weiteren Musikgrößen folgten. Sehr lange war er bei Klaus Doldingers Passport dabei. Udo Lindenberg hat sogar seinen Platz am Schlagzeug für Cress „geräumt“. Mit ihm ist er heute noch befreundet. Mittlerweile lebt Cress abwechselnd in Kitzbühel, Marbella und München; in Hamburg hat er an der Hochschule für Musik und Theater eine Professur für Schlagzeug inne.

Hanau aber bleibt Cress trotz der vielen internationalen Verpflichtungen verbunden. „Ein Teil der Familie lebt noch hier, und Hanau war damals eine prägende Zeit für mich“, erzählt Cress. „Mit 13 kam ich in die Band. Und mit 15 habe ich jeden Abend zwischen 19 und 23 Uhr in den Ami-Klubs gespielt. Es war die Zeit der Beatles, die gezeigt haben, dass vier Freunde zusammen eine Band gründen können. Das gab es vorher so nicht.“

„Drum Talks #2“ im Internationalen Theater in Frankfurt ist aber keine Wiederholung des bisherigen Formats, sondern eine Fortsetzung mit neuen Geschichten über Nena, das Boot, BAP, Gianna Nannini oder Shirley Bassey. Dazu gibt es ein neues Video mit Falco. „Die Schlagzeugparts für eine Platte mit Nena habe ich in einer Nacht in München eingespielt“, erinnert sich Cress.

Die „Drum Talks“ sind ein besonderes Erlebnis, sowohl für die Zuschauer als auch für Cress selbst. „Wenn ich etwas von Rio Reiser anspiele, stehen die Leute auf und singen mit. Genauso bei einem Song von Udo Jürgens.“

Doch neben der Arbeit als Schlagzeuger ist Cress auch als Musikproduzent erfolgreich. Die von ihm gegründeten Pilot Tonstudios in München zählen zu den besten und größten in Europa. Für zahlreiche Fernsehfilme und Serien wie „Tatort“, „Wetten, dass…?“ oder „Sturm der Liebe“ komponiert Cress zusammen mit seinem sechsköpfigen Komponistenteam Filmmusiken.

Wer Cress trifft, muss sich auf viele Geschichten gefasst machen. So ging es auch dem Autor Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt’s nicht!“). „Wir haben uns schon ein paar Mal getroffen und einiges aufgeschrieben“, erzählt Curt Cress. „Daraus soll dann ein Buch entstehen. Aber das wird wohl noch ein wenig dauern.“

Karten für die Veranstaltung „Drum Talk“ mit Curt Cress am Samstag, 24. Februar, um 20 Uhr im Internationalen Theater Frankfurt, Hanauer Landstraße 5 (Zoo-Passage) gibt es unter z 069 4990980 oder im Internet auf der Seite internationales-theater.de
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